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Schalke: Aufbauarbeit durch Trainer, Spieler und Freunde
Neuer holte sich Sicherheit

Manuel Neuer klärt hier vor Werders Sanogo (Foto: firo).
Manuel Neuer klärt hier vor Werders Sanogo (Foto: firo).
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Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Würde er wieder einen Ball durch die Beine flutschen lassen oder einem Gegner das Leder vor die Füße werfen? Mitnichten, gestern lieferte Manuel Neuer eine bis auf kleine Unsicherheiten fehlerfreie Partie ab und war nach dem Abpfiff froh, vor den Kameras dieser Welt nicht schon wieder die Schuld an Punktverlusten auf seine zugegebenermaßen breite Schultern nehmen zu müssen.

"Ich wusste, dass ich aus der Öffentlichkeit Druck hatte. Aber ich weiß auch, dass ich ein starker Torhüter bin. Schließlich stehe ich bei einem Verein wie Schalke 04 im Kasten", hat Neuers Selbstvertrauen trotz der heftigen negativen Schlagzeilen der vergangenen Tage nicht gelitten. "Ich habe mir die Fehler aus der zurückliegenden Woche noch einmal angeschaut und daraus gelernt. Deswegen habe ich mir keine großen Gedanken gemacht und bin selbstbewusst in die Partie gegangen", betonte Schalkes Nummer eins.

Um sich nicht verrückt machen zu lassen, setzte er den Tunnelblick auf und vermied die Konfrontation mit den Blättern, die seine Versäumnisse der vergangenen Partien fein aufgelistet hatten. "In den letzten Tagen habe ich alles rund um den Fußball ausgeblendet und keine Zeitungen gelesen", erzählte Neuer. Viel mehr haben ihm "Gespräche mit dem Trainerstab, den erfahrenen Spielern im Kader sowie natürlich der Familie und Freunden haben mir Sicherheit gegeben", so dass nach 90 Minuten gegen Werder nur noch über gute Szenen Neuers geredet werden konnte. "Das ist für mich nichts besonderes, dafür bin ich ja da", winkte der 21-Jährige, der gerade die vielleicht schwierigste Zeit in seiner noch jungen Karriere hinter sich hat, ab.

Schien Neuer beim Gegentor zum 1:1 nur auf den ersten Blick mit in der Verlosung. Beim genauen Hinsehen aber war klar, dass er gegen den scharf hereingeflankten Freistoß Almeidas und den Kopfball Naldos machtlos war. "Der Ball war ziemlich flach getreten. Wenn ich raus gegangen und irgendeiner mit der Fußspitze an den Ball gekommen wäre, wäre der Kasten frei gewesen", schilderte Neuer die Szene aus seiner Sicht. "Wäre der Ball höher gekommen, wäre ich sicherlich raus gegangen. Das hat nichts mit meinem Selbstbewusstsein zu tun, vor drei Wochen hätte ich das genau so gemacht", stellte der Blondschopf fest.

Er wird vorerst damit leben müssen, dass er unter verschärfter Beobachtung steht. Wer in seinem ersten Bundesliga-Jahr so überragend hält, darf sich eben in der zweiten Saison keine Schwäche erlauben. Wer hoch fliegt, fällt um so tiefer. So ist die große Fußballwelt, schillernd und schmutzig zugleich.

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