Ganz so wie nach dem Jahrhundert-Derby war die Stimmung in der Kabine des FC Schalke 04 nicht. Im Spiel bei Borussia Dortmund hatten die Schalker aus einem 0:4-Rückstand ein 4:4 gemacht, diesmal bei Eintracht Frankfurt „nur“ aus einem 0:2 ein 2:2. „Dortmund war nicht zu toppen. Die Musik war diesmal nicht ganz so laut - die Stimmung aber schon sehr, sehr ausgelassen - und das völlig zurecht“, erzählte Heidel.
Auf seine Mannschaft und Trainer Domenico Tedesco war Heidel mächtig stolz. „Das Ergebnis ist absolut in Ordnung“, sagte Heidel, obwohl Naldo der Ausgleich erst in der fünften Minute der Nachspielzeit gelang. Den 36-jährigen Abwehrchef lobte Heidel ganz besonders: „Wir haben auf der Bank gesagt: Wenn das Tor einer macht, dann Naldo. Allerdings haben wir das Tor eher mit dem Kopf erwartet... Naldo ist ein ganz außergewöhnlicher Spieler, dem gönnt es jeder.“
Als er über den Gegner Eintracht Frankfurt sprach, konnte sich Heidel einige Sticheleien nicht verkneifen. Über die schwierigen Platzverhältnisse in der Commerzbank-Arena sagte er: „Wenn wir über unseren Platz meckern, dann ist das die Krönung hier.“ Auch wegen eines Platzfehlers vertändelte Benjamin Stambouli vor dem 0:1 den Ball.
Die Frankfurter verschleppten nach dem Führungstor das Spiel. „Das ist eine sehr kampfstarke Mannschaft, die unangenehm zu spielen ist“, sagte Heidel und ergänzte lächelnd: „Die Nettospielzeit gegen die Eintracht ist so wie gegen Darmstadt früher. Da dauert ja jede Spielunterbrechung gefühlt zwei Minuten. Normalerweise hättest du acht Minuten Nachspielzeit haben müssen.“ Schiedsrichter Dr. Kampka hatte vier angezeigt, in der fünften traf Naldo - das verärgerte die Eintracht-Fans sehr.
Beendet ist das Fußballjahr für die Königsblauen noch nicht. Am Dienstag kommt im DFB-Pokal-Achtelfinale der 1. FC Köln nach Gelsenkirchen. Die Kölner hatten in der Bundesliga auf Schalke ein 2:2 erreicht und feierten am Samstag gegen Wolfsburg (1:0) ihren ersten Saisonsieg. „Wir müssen ganz, ganz seriös an diese Sache rangehen - aber da habe ich bei unserer Truppe keine Zweifel“, sagte Heidel.