Die Franken mussten ihrem Europacup-Auftritt 41 Stunden zuvor gegen Rapid Bukarest (0:0) deutlich mehr Tribut zollen als der HSV seiner erfolgreichen UEFA-Cup-Reise am Dienstag nach Bulgarien zu Litex Lowetsch (1:0). Schon im ersten Durchgang erarbeiteten sich die Gastgeber gegen äußerst harmlose Nürnberger eine Reihe guter Torchancen, die anfangs jedoch ungenutzt blieben. Die beste Gelegenheit der ersten Halbzeit vergaben dabei Ivica Olic und Paolo Guerrero fünf Minuten vor der Pause gleich im Doppelpack, als sie nacheinander mit ihrem Schüssen aus kurzer Distanz in der Nürnberger Abwehr hängen blieben.
Schon in der Anfangsphase der Partie vor 52.365 Zuschauern hatten die Platzherren mit Macht auf einen frühen Führungstreffer gedrängt. In der neunten Minute war es Olic, der das mögliche 1:0 per Kopfball nur knapp vergab. Kurz darauf konnte Romeo Castelen eine starke Vorlage von HSV-Kapitän van der Vaart nicht nutzen, als er den Ball im gegnerischen Strafraum nicht richtig unter Kontrolle bekam (15.). Danach verpassten auch David Jarolim (16.), van der Vaart per Freistoß (24.) und Olic (37.) die mögliche Führung für die Mannschaft von Trainer Huub Stevens.
Kurz nach dem Seitenwechsel war es dann aber soweit: Nach glänzender Vorarbeit von Olic, der sich über links gegen die Nürnberger Abwehr durchsetzte und maßgenau flankte, brauchte van der Vaart nur noch das Knie hinzuhalten, um den Ball ins Netz zu befördern. Danach vergab Nigel de Jong gleich zwei Mal die Chance zum 2:0. Zunächst verpasste er den Ball aus kürzester Distanz nur um Zentimeter (60.), dann scheiterte er am starken Torwart Jaromir Blazek (83.). Die einzig wirkliche Torchance für den Club ließ Jan Kristiansen aus, als er in der 68. Minute mit einem Kopfball an HSV-Keeper Frank Rost scheiterte.