Dr. Werner Müller, der Vorstandsvorsitzende, drückt es allerdings etwas gehaltvoller aus: „Evonik ist der kreative Konzern aus Deutschland für Chemie, Energie und Immobilien. Unser Ziel ist es, eines der kreativsten Industrieunternehmen der Welt zu werden.“ Mit der Trikotwerbung sollen die Borussen dazu beitragen, dass der Name über die Grenzen des Reviers bekannt wird.
Während die Dortmunder morgen den Dress im Match gegen Bremen der breiten Öffentlichkeit vorstellen, wurde bereits am Mittwoch hinter den Kulissen reichlich gewirbelt. 108 Mitarbeiter „beflockten“ mit Hilfe von 50 Druckmaschinen rund. 5.000 Trikots in der Stunde. Den Termindruck hatte sich die RAG aber selbst auferlegt und war darauf sogar verständlicherweise stolz. „Der Name wurde schon vor rund 15 Monaten festgelegt, es ist uns aber gelungen, ihn über eine so lange Zeit geheim zu halten“, erläuterte Lutz Dreesbach, der BVB-Beauftragte des Konzerns. Ein kleines Geheimnis machte er auch über die beim morgigen Spiel geplanten Aktionen: „Da wird das eine oder andere Bonbon dabei sein.“
Ein ganz besonderes wollte dem Werder-Hauptsponsor „citibank“ jedoch nicht so richtig schmecken. EVONIK hatte, natürlich gegen das entsprechende Salär, den Vorschlag unterbreitet, beide Mannschaften am Freitag mit dem neuen Schriftzug auflaufen zu lassen. Die Banker lehnten dankend ab.
Trotzdem sieht sich Hans-Joachim Watzke auch wegen dieses Vorstoßes in seiner Ansicht bestätigt: „Unser Hauptsponsor ist der kreativste in der Bundesliga.“ Zumal bald alle rund 50.500 Dauerkarten-Trikots ausgehändigt sein werden: „Das trägt dazu bei, dass ab sofort bei jedem Heimspiel des BVB die schwarz-gelbe Dominanz im weiten Viereck des Signal Iduna Parks nicht mehr zu übersehen ist.“ Dreesbach forderte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen jedoch sofort eine Gegenleistung: „Die sportliche Führung hat mir drei Punkte versprochen, so wie es sich für eine Geburt gehört.“