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MSV: Reservist Weber dachte zu keiner Sekunde an Wechsel
"Bundesliga erleben und genießen"

MSV: Reservist Weber dachte zu keiner Sekunde an Wechsel

Die Aussage von Christian Weber, "es ging mir schon Mal besser", hat gleich doppelte Bedeutung. Zum einen lag der Duisburger Abwehrspieler im Wochenverlauf mit einer Grippe flach, musste bis einschließlich Freitag Antibiotika einnehmen. Zum anderen hat er in dieser Serie noch nicht ein Bundesliga-Match absolviert, kommt bisher über die Rolle des Alternativ-Spielers nicht hinaus.

Während Stürmer Markus Kurth angesichts der geballten Offensiv-Ladung mit Manasseh Ishiaku, Mo Idrissou, Klemen Lavric und Markus Daun in ähnlicher Situation in letzter Sekunde das Transfer-Schlupfloch wählte und sich zu Rot-Weiss Essen in die Regionalliga Nord verabschiedete, kam dieser Schritt für Weber nicht einmal ansatzweise in Frage.

"Nein, daran habe ich nie gedacht. In der Zweiten Liga war ich in 33 von 34 Begegnungen dabei", erklärt Weber, "ich habe so lange auf die Bundesliga hingearbeitet und meinen Teil zum Aufstieg beigetragen, das möchte ich auch erleben und genießen. Im Grunde hat man das als Fußballer sein ganzes Leben als Ziel vor Augen. Außerdem habe ich nicht das Gefühl, dass mich beim MSV jemand abgeben möchte. Die Saison ist noch lang, jeder wird gebraucht."

Doch das Start-Ticket auf der rechten Seite scheint zunächst an Michael Lamey vergeben. Der Holländer verfügt aus seiner Zeit beim PSV Eindhoven sogar über Champions League-Erfahrung. "Michael leistet hier gute Arbeit", sagt Weber, "aber ich sehe mich auf Augenhöhe. Ich möchte ihm weiter Konkurrenz machen." Und möglicherweise einen Wechsel auf dieser Position erzwingen.

Foto: firo.

Was für Weber spricht: Der 23-Jährige ist nicht nur auf eine Rolle fixiert. "In der Vorbereitung Innen-Verteidiger gespielt, ein Mal wurde ich im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Trainer Rudi Bommer weiß, dass ich vielseitig bin, aber man muss schon sagen, dass die Spezialisten in den verschiedenen Bereichen momentan die Nase vorne haben." Chris Weber realistisch: "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, einen starken Kader. Härtefälle waren vorprogrammiert. Dass es gleich zu Beginn mich getroffen hat, ist natürlich nicht so schön, aber das ist kein Anlass, den Kopf in den Sand zu stecken."

Der frühere Greuther schiebt nach: "Unser Trainer war früher selbst Profi und sagt ja selbst, dass er es verstehen kann, wenn ein Spieler unzufrieden ist. Ich spiele aber nicht den Beleidigten, sondern will mich weiter anbieten."

Nach sechs Punkten aus vier Partien besteht beim MSV derzeit kaum Anlass, die erfolgreiche Formation umzustellen. "Der Erfolg ist da", stellt Weber fest, "der Coach hat bisher vieles richtig gemacht, die Stimmung ist insgesamt gut. Selbst, wenn man nur von der Bank aus zusehen kann, macht es schon richtig Spaß, die Jungs feiern zu sehen." Allerdings gibt es schon einen Unterschied zum Vorjahr, als Weber selbst mitjubelte: "Wenn man dann abends zuhause sitzt, kommen schon ein paar Gedanken auf, dass es noch schöner wäre, richtig dabei zu sein und ausgepowert aus der Kabine zu kommen."

Möglicherweise kommt der Mann mit der Rückennummer "2" bald wieder in diesen Genuss. "Trainer, Präsident und Fans wissen, was sie an mir haben. Wenn ich für den MSV auflaufe, gebe ich alles."

Trotz des momentanen Agierens aus der "zweiten Reihe" fährt der 177-fache Zweitliga-Spieler weiterhin gerne zum Training. "Man kann sich in jeder Einheit etwas abschauen. Besonders Blago Georgiev hat mich sehr überrascht. Technik, Schuss, Ballannahme, Pass-Spiel, das hat er alles drauf. Er ist ein sehr guter Fußballer, das Niveau bei uns ist insgesamt angestiegen, so dass man selbst auch davon profitiert."

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