Der niedersächsische Fußball-Bundesligist schlug die TSG 1899 Hoffenheim ein Jahr nach dem Erstliga-Debüt des jungen Trainers mit 2:1 (0:1). Damit verpasste Nagelsmann mit seinem Team den Sprung auf Platz drei der Tabelle. Während Hoffenheim trotz der zweiten Saison-Niederlage immerhin auf einem Europapokalplatz bleibt, verschaffte sich der VfL etwas Luft im Abstiegskampf. Die Wolfsburger Tore schossen vor 23 148 Zuschauern Maximilian Arnold (50. Minute) und Daniel Didavi (73.). Für Hoffenheim hatte Steven Zuber (26.) die Führung erzielt. Der 29 Jahre alte 1899-Coach sah eine starke erste Halbzeit und eine schwache zweite Hälfte seiner Mannschaft. Vor zwölf Monaten hatte er den Club vom damals gesundheitlichen angeschlagenen Huub Stevens auf dem vorletzten Platz übernommen und war in Bremen mit einem Remis gestartet. Diesmal präsentierte sich Hoffenheim 45 Minuten wie ein Spitzenteam. Nach dem Wechsel kam der VfL aber besser ins Spiel und drehte die Partie.
Beide Mannschaften spielten von der Aufstellung her ähnlich mit einer Dreierkette, doch Hoffenheim interpretierte diese Taktik nur eine Halbzeit lang besser. Die TSG spielte zunächst aggressiver, attackierte früher. Sie versuchte schon den wieder für Koen Casteels spielenden VfL-Keeper Diego Benaglio unter Druck zu setzen.
Der VfL war zudem in der ersten Hälfte nach der Balleroberung viel zu behäbig. Statt beim Umschaltspiel Tempo aufzunehmen, wie es die Hoffenheimer immer wieder vormachten, trabten die Wolfsburger über den Platz.
Der Spielaufbau des VfL blieb 45 Minuten mangelhaft. Yunus Malli konnte erneut keine Akzente setzen. Der in der Winterpause aus Mainz geholte Mittelfeldspieler setzte sich nur selten durch und setzte seine Mitspieler kaum in Szene. Dass die Gastgeber in der ersten Halbzeit keine einzige Torchancen besaß, war eine Beleg dafür.
Valérien Ismaël brachte zur Pause mit Daniel Didavi einen zweiten Spielgestalter. Dadurch sah es viel besser aus. Der Ausgleich war indes eine Einzelaktion: Nach einer Ecke und verunglückter Abwehr der TSG hämmerte Arnold den Ball aus rund 25 Metern ins linke Eck. Beim zweiten Treffer war es Didavi, der abstaubte. Der eingewechselte Profi traf nach einer Kopfballvorlage von Robin Knoche.
Bis zur Pause hatte der Gast besser gespielt. Die erste Chance besaß die TSG durch einen direkten Freistoß an der Strafraumgrenze - der von Kerem Demirbay (16.) getretene Ball flog zwar schön über die Mauer, landete allerdings an der Latte. Bei der zweiten Möglichkeit schlugen die Gäste dann aber zu. Nach einem herrlichen Pass von Demirbay schob Zuber den Ball an Benaglio vorbei. Bei der besten Möglichkeit der zweiten Hälfte rettete Jakub Blaszczykowski (66.) nach einem Lupfer von Adam Szalai. Danach war wieder der VfL besser im Spiel. Die TSG kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte.