Nach der zweiten Schlappe im vierten Spiel rutschte der Champions-League-Teilnehmer mit vier Punkten auf Platz 15 ab, während die Karlsruher (6) nach dem ersten Heimsieg Anschluss zum Tabellenmittelfeld knüpften. Der erst von einer Muskelverletzung wiedergenesene Spielmacher Tamas Hajnal (54.) besiegelte mit seinem Tor den verdienten Erfolg der Gastgeber, die auch das letzte Bundesligaduell gegen den VfB im Mai 1998 (4:2) gewonnen hatten.
Vor 29.949 Zuschauern im ausverkauften Wildparkstadion enttäuschte Titelverteidiger Stuttgart vor allen Dingen in der ersten Halbzeit. Auch der nach einer Sprunggelenkverletzung in die Startelf zurückgekehrte Nationalspieler Sami Khedira konnte kaum Akzente setzen. Immerhin hatte das Team von Trainer Armin Veh zunächst die besseren Chancen. Doch KSC-Keeper Markus Miller, der einst als Amateur in Stuttgart gespielt hatte, klärte erfolgreich gegen das VfB-Stürmerduo Mario Gomez (6.) und Ciprian Marica (10.).
In der Folge fanden die Gastgeber besser ins Spiel. Mittelfeldspieler Christian Timm prüfte VfB-Torhüter Raphael Schäfer mit zwei Weitschüssen (9., 10.) und einem Lupfer (44.) gleich dreimal.
Die Profis beider Klubs ließen sich nicht von der hitzigen Derbyatmosphäre auf der Tribüne anstecken. Bis zum Anpfiff der Partie, die unter der höchsten Sicherheitsstufe stattfand, war es im und vor dem Stadion ruhig geblieben. Die Präsenz von 500 Polizisten und 400 Sicherheitsbeamten verfehlte ihre Wirkung nicht.
Für die blutleere Vorstellung des Meisters fand Sportdirektor Horst Heldt aber schon in der Pause deutliche Worte: "Wir sind nicht zielstrebig genug und machen den Gegner stark", kritisierte Heldt. Nach dem Wechsel erhöhte die Veh-Elf dann auch die Schlagzahl, ohne überzeugen zu können. Verlass war aus Sicht der Karlsruher stets auf Schlussmann Miller, der gegen Khedira (49.) und Pavel Pardo (53.) souverän klärte. In die Stuttgarter Drangperiode fiel aber die KSC-Führung, als der emsige Timm mit einem Pass die gesamte Gästedeckung aushebelte und Hajnal aus elf Metern sein drittes Saisontor schoss.
Der VfB forcierte mit dem Rücken zur Wand den Druck erneut und brachte Joker Ewerthon. Vor dem Tor blieben die Schwaben aber weiterhin harmlos. Kapitän Fernando Meira (56.), der schwache Gomez (60.) und Ewerthon (84./90.) scheiterten knapp.