Herr Magath, warum hat ihre Mannschaft erst nach der Pause beherzt angegriffen?
Ich muss Hertha zum Hauptsponsor gratulieren. Die Deutsche Bahn hat es geschafft, dass wir für die Hinfahrt von Wolfsburg nach Berlin drei Stunden benötigt haben. Normalerweise dauert die Fahrt eine Stunde. Da war es doch kein Wunder, dass wir in der ersten Halbzeit so verhalten begonnen haben. Erst nach dem Wechsel wurden wir stärker, doch leider haben wir nach dem 1:1 nicht weiter nach vorne gespielt, so dass der Sieg für Hertha am Ende in Ordnung war.
War die Belastung für die Ex-Herthaner Marcelinho, Alexander Madlung und Ashkan Dejagah nicht zu groß? Sie wurden bei jedem Ballbesitz ausgepfiffen.
Das glaube ich nicht. Jeder Spieler, der an einen Ort zurückkommt, an dem er früher mal gespielt hat, ist doch besonders motiviert. Ich finde, dass alle drei ein gutes Spiel gemacht haben.
Muss man nun angesichts von knapp 30 Millionen Euro Investitionen in neue Spieler bei nur einem Sieg aus vier Spielen von einem Fehlstart sprechen?
Das ist doch dummes Zeug. Ich weiß nicht, woher sie diese Zahlen haben. Außerdem wurde die Mannschaft schon verstärkt, bevor ich nach Wolfsburg kam. Da waren schon zehn Spieler verkauft und drei Spieler eingekauft. Befürchten Sie jetzt Unruhe im Umfeld?
Magath: "Bei uns gibt es keine Unruhe. Nach dem großen Umbruch war doch klar, dass wir nicht sofort unter den ersten Drei landen würden. Außerdem sind die personellen Alternativen für die nächste Partie wieder besser. Einen unserer neuen Spieler hatte der DFB ja für heute aus dem Verkehr gezogen, der andere hatte keine Spielgenehmigung. Mit beiden, Josue und Grafite, sind wir im nächsten Spiel wesentlich gefährlicher."