Dem 4:0 über Borussia Mönchengladbach ließen die Königsblauen ein 3:0 (1:0) über Europa League-Teilnehmer FSV Mainz 05 folgen. Damit verabschiedeten sich Torwart Ralf Fährmann & Co. vom Relegationsplatz und schoben sich an Wolfsburg und Bremen vorbei auf Platz 14.
Trainer Markus Weinzierl tauschte umgerechnet binnen weniger Tage eine komplette Mannschaft aus. Nach sechs Änderungen beim Europa League-Sieg in Krasnodar (1:0) durften im Duell mit Mainz fünf neue Kräfte ran. In der Abwehr ersetzte Sead Kolasinac den zuletzt starken Außenverteidiger Abdul Rahman Baba. Im Mittelfeld durften Nabil Bentaleb und Johannes Geis als Defensiv-Duo ran – Benjamin Stambouli sowie Dennis Aogo rotierten auf die Bank. Leon Goretzka und Alessandro Schöpf kamen für Krasnodar-Torschütze Yevhen Konoplyanka sowie Junior Caicara neu ins Team.
Nach einem kleinen Ausrufezeichen zu Beginn, als Max Meyer gefährlich am Fünfmeterraum auftauchte, aber von mehreren Mainzer Abwehrbeinen gestört wurde (1.), entwickelte sich lange ein Abnutzungskampf. Mainz agierte taktisch geschickt, lauerte auf Fehler der Gastgeber und deutete mehrmals Konter-Gefahr an. Schalke hielt entschlossen und mit großer Aggressivität dagegen. Vor allem Leon Goretzka, Johannes Geis und Nabil Bentaleb holten sich viele wichtige Bälle. Das Trio setzte sofort das wichtige Signal für den Gegner: Bei uns gibt es heute nichts zu holen!
Genau nach so einer Ball-Eroberung fiel das Schalker Führungstor. Goretzka jagte seinem Mainzer Gegner die Kugel ab, brachte den Ball an den Strafraum, wo Franco Di Santo gekonnt mit der Brust abtropfen ließ. Der anstürmende Nabil Bentaleb traf mit einem 16-Meter-Schuss zum 1:0 ins linke Eck (24.). Die Weinzierl-Elf spielte in den Folgeminuten konzentriert, ohne jedoch das vorentscheidende zweite Tor nachlegen zu können.
S04-Torwart Ralf Fährmann verhinderte kurz vor dem Pausentee sogar das mögliche 1:1, als er gegen den anstürmenden Jhon Cordoba den Winkel verkürzte (41.). Cordoba trat etwas rustikal zu – und sah Gelb. Sofort nach Wiederanpfiff machte Schalke den Deckel drauf. Dem Mainzer Gaetan Bussmann unterlief außerhalb des Strafraums ein Handspiel, aber Schiedsrichter Daniel Siebert ließ weiterlaufen. Franco Di Santo passte nach innen, Max Meyer sagte „Danke“ - 2:0 (47.). Auch die Mainzer Proteste nutzten nichts.
Mainz hätte kurz darauf noch einmal in die Partie zurückkommen können. Schalkes Torwart Ralf Fährmann brachte seinen Teamkollegen Johannes Geis mit einem riskanten Pass in die Bredouille. Jhon Cordoba erfasste die Situation, sprintete alleine auf Fährmann zu und setzte den Schuss Zentimeter neben den rechten Pfosten (55.). Gejubelt wurde dann wieder auf der anderen Seite. Der überragende Nabil Bentaleb spielte beim 3:0 seine ganze Klasse aus. Die Vorarbeit von Sead Kolasinac versenkte der Algerier eiskalt (62.).
Mit etwas mehr Geschick bei einem vielversprechenden Konter, bei dem Max Meyer allerdings die kompliziertere von zwei Anspiel-Möglichkeiten wählte, hätte Schalke das Resultat noch erhöhen können. Die Endphase nutzte Markus Weinzierl, um Abdul Rahman Baba, Benjamin Stambouli und Klaas-Jan Huntelaar etwas Spielpraxis zu verschaffen. Für Huntelaar hat sich die Situation trotz der Verletzung des dynamischen Breel Embolo nicht verbessert. Durch seine zwei Vorlagen hat Konkurrent Franco Di Santo im Sturm ein Empfehlungsschreiben abgegeben.