Allerdings hat der Präsident von Borussia Dortmund selbst Bedenken, denn er würde damit voraussichtlich auf heftigen Widerstand der Amateur-Vertreter und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) stoßen.
"Das wäre nur dann vertretbar, wenn eine exorbitante Vermarktungschance besteht. Denn man nimmt den Amateurvereinen dann nicht nur Zuschauer weg, sondern den Amateurspielern auch die Möglichkeit, Bundesligaspiele selbst hautnah im Stadion zu erleben", sagte Rauball der Sport Bild. Es werde keinen Kahlschlag geben, "wenn es nicht eine totale Rechtfertigung gibt", so der Ligaverbands-Chef.
Rauball sprach sich außerdem gegen den Plan von Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge aus, in Zukunft die Sommerpause in der Bundesliga abzuschaffen. "Da fehlt die Erklärung, wann dann Pause gemacht wird und wie lange sie dauert. Spielt man den Sommer durch, würde die Pause wohl in den Winter fallen", meinte Rauball und fügte mit Blick auf die Champions League hinzu: "Die Bundesligisten könnten dann sagen: Wir haben einen Wettbewerbsnachteil, weil die Spanier, Italiener und Engländer keine Winterpause und schon mehr Spielpraxis haben."
Positiv steht der 60 Jahre alte Jurist Rauball der Wiedereinführung von Relegationsspielen gegenüber: "Ich bin einer der wenigen, die aus Erfahrung sprechen können, weil wir mit Dortmund 1986 drei Relegationsspiele gegen Fortuna Köln hatten. Das war ein sehr turbulentes Saisonfinale, aber es hatte einen hohen sportlichen Wert und sorgte für großes mediales Interesse."