Der Vergleich hatte seine Wirkung nicht verfehlt und ich mich in der Schalker Kabine vor versammelter Mannschaft entschuldigt. Dennoch sprach Kuranyi seitdem nicht mehr mit mir, zumindest nicht in einer Eins-zu-Eins-Situation. Wenn ich in einem Pulk von Journalisten stand und seine Aussagen mit aufschrieb, war das okay, Einzel-Interviews allerdings gab es keine.
Ich muss zugeben, dass ich mich meine Meinung von vor einem Jahr überdacht und den Stürmer zu Unrecht vernichtend kritisiert habe. Zeigt sich wahre Größe nicht dann, wenn man eigene Fehler und Schwächen zugeben kann? Kuranyi hat eine tolle Saison gespielt, war vor allem in der Rückrunde neben Manuel Neuer und Marcelo Bordon der überragende Schalker Spieler und scheint auch jetzt an diese starke Form nahtlos anknüpfen zu können.
So, ein wenig abgeschweift, aber jetzt komme ich auf den Ausgangspunkt des heutigen Eintrags zurück: Mittags nach dem Training fragten der Kollege Manni Much und ich den Stürmer, was an der Geschichte mit Fenerbahce dran sei. Kuranyi grüßte mich freundlich und sagte, da sei nichts dran, er habe mit Schalke noch eine Menge vor und denke überhaupt nicht daran, den Verein zu verlassen. Gut so, dachte ich.
Bis morgen, Heiko Buschmann