Julian Draxler weiß, dass sich die Schalker nach dem 1:1 gegen Maribor keine weitere Enttäuschung erlauben sollten, um nicht mit gänzlich schlechter Stimmung in die Länderspielpause zu gehen.
Vielleicht nicht alle, aber doch viele Augen waren auf ihn gerichtet. Draxler, nach seiner überflüssigen Roten Karte gegen Eintracht Frankfurt und zwei Spiele Sperre wollte der Schalker Weltmeister im ersten Champions-League-Heimspiel am Dienstagabend gegen die Slowenen aller Welt zeigen, dass er doch ein großer Fußballer sei.
Im Nachhinein muss sich „Jule“ eingestehen, dass das nichts war. Draxler ist immerhin selbstkritisch genug, um davor nicht die Augen zu verschließen.
Julian Draxler, was ist gegen Maribor eigentlich schief gelaufen?
Ein Grund ist sicherlich, dass wir nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen sind. Wir hatten relativ viele Spiele in den vergangenen Tagen, deshalb hat uns am Ende vielleicht die nötige Frische gefehlt. Maribor hat gut gekämpft und uns das Leben sehr schwer gemacht. Das müssen wir akzeptieren, auch wenn wir uns das anders vorgestellt. Wir hätten in der Anfangsphase, als wir viel Druck aufgebaut haben, das 1:0 machen müssen. Nach dem 1:1 haben wir die Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt. Es sollte nicht sein, es gibt solche Begegnungen, in denen der Ball einfach nicht rein will.
Die Schalke-Skeptiker fühlen sich bestätigt und führen an, dass diese Leistung ja nach dem Derby zu erwarten wir und die Mannschaft eben nur in großen Spielen alles gibt. Teilen Sie diese Einschätzung?
Nein! Ich finde nicht, dass wir nur gegen große Gegner gute Spiele gemacht haben. Wir haben in den letzten Wochen große Anstrengungen unternommen, aus der Krise heraus zu kommen. Das ist uns in der Bundesliga gut gelungen, aber das hat viel Kraft gekostet und war gegen Maribor am Ende auch zu merken.
Die Rechnung wäre so einfach gewesen: Nach dem unerwarteten Punkt in Chelsea die beiden Heimspiele gewinnen und der Einzug ins Achtelfinale wäre schon nach drei Spielen so gut wie perfekt gewesen. Muss Schalke jetzt ums Weiterkommen zittern?
Die drei Punkte waren zwar fest eingeplant, aber das 1:1 gegen Maribor ist doch kein Beinbruch. Wir haben noch vier Gruppenspiele, jetzt müssen wir uns die fehlenden Punkte woanders holen. Ich bin mir sicher, dass wir die holen werden. Wir werden alles daran setzen, gegen Sporting den ersten Dreier einzufahren. Dann sieht es auch schon wieder ganz anders aus.