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Schalke: Max
30 Sekunden für die Ewigkeit

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Schalke: 30 Sekunden für die Ewigkeit
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Als Jens Keller kurz vor Schluss im Derby in Dortmund Philipp Max zu sich heranwinkte, wäre dem 20-Jährigen beinahe das Herz in die Hose gerutscht.

Es ist sicherlich eines der kleinsten Kapitel am Rande dieses mit derlei Bedeutung aufgeladenen 144. Revierderbys gewesen: Abseits von Ralf Fährmanns Heldentaten im Schalker Kasten und der Freude aller Beteiligten über das friedliche Verhalten der Fans spielte die Geschichte von Philipp Max.


Es lief schon die Nachspielzeit, als Jens Keller den Sohn von „Eurofighter“ Martin Max zur Schalker Bank heranwinkte. Zuvor waren bereits Chinedu Obasi sowie Anthony Annan eingewechselt worden und angesichts von zehn verletzungsbedingten Ausfällen hatte der S04-Coach eben nur noch drei Nachwuchsleute aus der U23 zur Verfügung: Dennis Erdmann, Marcel Sobottka und eben Max. „Ich konnte es erst gar nicht glauben, dass ich eingewechselt werden sollte. Dafür gab es vorher keine Anzeichen“, sprudelte es nachher aus dem Mund des 20-Jährigen.

Im Heimspiel gegen Braunschweig stand Max, der in der zweiten Mannschaft auf der linken Flanke Verteidiger oder Außenstürmer spielt, erstmals im Schalker Bundesligakader, saß aber nur auf der Bank.

Dass er in dieser Saison den Sprung nach oben packen könnte, hatte sich nicht abgezeichnet. Als im Januar fünf Spieler aus der „Knappenschmiede“ mit ins Trainingslager nach Katar flogen, darunter zwei aus der Regionalliga-Reserve, gehörte er nicht dazu, sondern Sobottka und Torjäger Robert Leipertz.

Da Keller aufgrund der ständig neuen personellen Ausfälle immer wieder Spieler aus dem Unterbau zum Training bestellte, nahm Max die Einladung gerne an – und wurde nun belohnt. „Gut, dass ich keine Zeit hatte, nachzudenken“, sagte der Blondschopf über die Sekunden vor seiner Einwechslung. „Es war unglaublich, die Jungs haben gesagt, ich wäre kreidebleich gewesen, als ich zur Bank gelaufen bin.“

Dann stand er da auf dem Platz in diesem riesigen Stadion, ehe ein Wimpernschlag später die Partie auch schon zu Ende war. Max hatte keine Ballberührung und dennoch ohne Ende Gänsehaut-Momente. „Nach dem Abpfiff schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf, zuerst natürlich an meine Familie, die so viel für mich getan hat. Opas, Omas, Tanten, alle saßen zu Hause vor dem Fernseher“, erzählte Max. „Beim Hinspiel war ich zum ersten Mal bei einem Derby live im Stadion. Aber das auf der Bank zu erleben, war fantastisch.“

Wie die „Rasselbande“ um Julian Draxler, Sead Kolasinac, Max Meyer und Kaan Ayhan wusste auch er sofort, wem er diesen speziellen Derbymoment zu verdanken hatte. „Ein Riesendank an Norbert Elgert, der mich so viel besser austrainiert hat“, sagte Max und betonte: „Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, von München zurück zu kommen.“

In Bayern aufgewachsen, weil Vater Martin bei den „Löwen“ seine Karriere ausklingen ließ, zog die Familie Max vor vier Jahren wieder in den Ruhrpott. 2010 meldete sich Philipp auf Schalke an und wurde 2012 zusammen mit Kolasinac und Meyer mit der U19 Deutscher Meister.

Beste Voraussetzungen, um bald richtig auf Schalke durchzustarten.

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