Schalke hat sich nach intensiven Überlegungen und Gesprächen mit BVB-Vertretern und der Dortmunder Polizei aber gegen eine solche Lösung entschieden. "Es geht nicht darum, eine bestimmte Gruppe auszuschließen, sondern das würde dann wechselseitig gelten. Es geht um eine bilaterale Vereinbarung", wird der 54-Jährige im Internetportal Sport1 zitiert. Watzke bestätigte Gespräche mit Schalke über entsprechende Planungen, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Schalke entscheidet sich gegen Fan-Ausschluss
Schalke gelangte in diesen Gesprächen zu einer anderen Auffassung, wie der Klub am Dienstag mitteilte. Die Schalker sprachen sich dafür aus, das für den 25. März angesetzte Derby in Dortmund mit Gästefans durchzuführen - jedoch einen entscheidenden Fokus auf das Fanverhalten beider Anhängerschaften zu legen. "Nach den vielen bedauerlichen Vorkommnissen der vergangenen Derbys mit gravierendem Fehlverhalten einzelner gewalttätiger Gruppierungen beider Fanlager sowie den schockierenden Vorkommnissen in Köln am vergangenen Samstag mit einem Schwerverletzten kann es kein 'Weiter so' geben. Der FC Schalke hat sich deswegen in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Gedanken auseinandergesetzt, ob die Partien überhaupt noch unter diesen Rahmenbedingungen ausgetragen werden können und hat ohne Denkverbote alle Optionen geprüft. Dies beinhaltete auch den sofortigen wechselseitigen Ausschluss von Gästefans für mehrere Derbys", hieß es auf der 04-Homepage.
Die Königsblauen hätten sich nun einzig gegen diese Option entschieden, weil der Klub das Spiel im März als letzte Chance für die überwältigende Mehrheit der friedlichen Fans beider Vereine sieht, ein Zeichen gegen Gewalttäter zu setzen. Von zentraler Bedeutung für ein friedliches Derby wird es sein, dass brutales, gewalttätiges Verhalten unterbleibt. Dazu müssen nach Meinung der Schalker die Anhänger beider Vereine beitragen, indem sie solches Verhalten bewusst ausgrenzen, es nicht entschuldigen, verharmlosen oder sich gar mit den Tätern solidarisieren.
Bei Zwischenfällen kennt Schalke in Zukunft kein Pardon
Sollte dies nicht der Fall sein und es zu ähnlichen Vorfällen kommen wie bei den beiden vergangenen Derbys in Dortmund und auf Schalke, wird auch der FC Schalke 04 dafür plädieren, beide Derbys in der kommenden Saison ohne Gästefans durchzuführen.
Ein derartiger Schritt wäre eine weitere Konsequenz aus den Krawallen am Rande des letzten Duells der Erzrivalen, das der BVB am 26. Oktober mit 3:1 gewann. Schalke hatte nach eigenen Angaben 498 Stadion- und Geländeverbote gegen Rowdys bis zum 30. Juni 2019 verhängt. Bei den knapp 500 Randalierern waren damals die Personalien festgestellt worden. Zudem wurden 31 bundesweite Stadionverbote ausgesprochen.
Gespräche über das Derby laufen schon seit einiger Zeit
Der Ausschluss der Gästefans sei nicht nur für das nächste Revierderby am 25. März in Dortmund angedacht, heißt es. Auch die Borussen-Anhänger könnten in der nächsten Saison in Schalke von einem möglichen Ausschluss betroffen sein. "Wir sprechen nur von Kleinstgruppen, die für Probleme sorgen", betont Watzke und begründet die drakonischen Maßnahmen: "Vielleicht haben alle die Entwicklung zu lange laufen lassen."
Schalke-Sprecher Thomas Spiegel hatte zuvor in der Bild-Zeitung erklärt: "Wir führen schon seit einiger Zeit ergebnisoffen Gespräche mit dem BVB über die Durchführung des nächsten Derbys in Dortmund." Die Polizei würde indes ebenfalls einen Ausschluss der Schalke-Fans befürworten. "Die von den Vereinen geplante Regelung ist das richtige Zeichen, das würde unsere Arbeit innerhalb des Stadions deutlich erleichtern", wurde Johannes Schäfers, Sprecher der Polizei Gelsenkirchen, in der Bild-Zeitung zitiert. Sollte es im Derby ruhig bleiben, sollen nach und nach wieder Gästefans zugelassen werden.