"Wir möchten, dass sich bei uns nicht das Gefühl bildet oder sogar verstärkt, dass unsere Spieler eine geringere Wertschätzung und weniger Schutz in der Öffentlichkeit seitens des Bundestrainers erfahren als die Spieler von Bayern, Real Madrid oder Arsenal", sagte der 54-Jährige der Sport Bild.
Er sei durch Hinweise von Fans für dieses Thema sensibilisiert worden, berichtete Watzke. "Mir sagen viele Menschen: Warum lasst ihr euch das gefallen, dass immer eure Spieler kritisiert und nicht geschützt werden? Dadurch habe ich das Thema auf den Schirm bekommen. Wir werden uns nun ganz genau anschauen und verfolgen, ob es Unterschiede in der Bewertung gibt. Oder ob es sich um subjektive Eindrücke handelt."
BVB-Innenverteidiger Mats Hummels, scharf kritisiert nach dem 3:3 gegen Paraguay, hatte dem Gefühl, unter besonderer Beobachtung zu stehen, Ausdruck verliehen. "Ich glaube schon, dass ich mir mein Standing härter erarbeiten muss als andere", sagte Hummels dem kicker: "Ich musste trotz guter Leistungen im Verein lange warten, um auch nominiert zu werden und zu spielen."
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hat Hummels am Montagabend widersprochen. "Wir behandeln alle Spieler gleich, da spielt es überhaupt keine Rolle, aus welchen Vereinen sie kommen. Darüber habe ich auch schon mit Michael Zorc (Dortmunds Manager, d. Red.) gesprochen", sagte Bierhoff bei Sport1: "Ein Lagerdenken gibt es nicht bei der Nationalmannschaft, da sitzen Spieler von Dortmund, Schalke und Bayern beim Abendessen oder Kartenspielen am gleichen Tisch."