"Zieht den Bayern die Lederhosen aus", schallte es am Mittwochabend durchs Schalker Stadion, nachdem die Spieler mit ihren Fans den gelungenen ersten Abend in der europäischen Königsklasse feierten. Die Aufforderung ist klar: Nach vier Siegen in Folge, die letzten drei sogar zu Null, soll nun auch der Triplesieger aus München geschlagen werden.
Doch während die Fans vom 3:0-Sieg über Steaua Bukarest noch mächtig euphorisiert sind, zeigen sich die Schalker Profis vor dem Duell mit den Bayern nüchtern-realistisch. "Das ist für mich wie ein weiteres Champions-League-Spiel. Der FC Bayern ist im Fußball das Maß aller Dinge, da müssen wir noch eine Schippe drauflegen", weiß Dennis Aogo.
Auch Julian Draxler, der an diesem Freitag 20 Jahre alt wird, hält sich mit Kampfansagen in Richtung des deutschen Rekordmeisters und seines ehemaligen Teamkollegen Manuel Neuer zurück. "Wir sollten jetzt keine großen Töne spucken, nur weil wir uns stabilisiert haben. Gegen die Bayern müssen wir noch erheblich besser spielen als gegen Bukarest", meint "Jule".
Die Party zum Geburtstag würde er dann gerne nachholen, falls das Spiel erfolgreich für Schalke ausgeht. Allerdings ist die Bilanz der Gelsenkirchener gegen die Bayern ernüchternd. Die letzten vier Duelle gingen allesamt verloren, seit Neuer die Seiten gewechselt hat, gelang den Schalkern sogar noch nicht einmal einen Treffer gegen München. "Wir würden uns alle freuen, wenn Manu am Samstag hinter sich greifen müsste. Die Priorität liegt aber nicht darin, Manu einen reinzutun, sondern das Spiel zu gewinnen", sagt Draxler.
Trainer Jens Keller freut sich derweil, dass der Aufschwung seiner Mannschaft nun schon einige Wochen anhält – was nicht bedeutet, dass er sie schon auf Augenhöhe mit den Bayern sieht. "Wir haben jetzt eine gute Phase, aber so weit sind wir noch lange nicht", betont Keller.