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Schalke: Demut
Keine Kampfansage an die Bayern

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Schalke: Keine Kampfansage an die Bayern

Schalke 04 blickt nach dem 3:0 gegen Bukarest zum mit gewachsenem Selbstvertrauen, aber vor allem einer großen Portion Demut dem Duell mit Bayern München entgegen.

Die Fans sangen sich schon übermütig für das Top-Spiel gegen die Bayern warm, doch die Schalker Bosse wollten nach dem gelungenen Champions-League-Start lieber leise Töne anschlagen. "Es wird am Samstag nicht ganz so einfach werden, Lederhosen auszuziehen", sagte Trainer Jens Keller nach dem 3:0 (0:0) gegen Steaua Bukarest: "Auf Augenhöhe mit den Bayern sind wir noch lange nicht."

Draxler warnt vor Übermut

Für eine markige Kampfansage in Richtung München gab der am Ende zu hoch ausgefallene Sieg gegen den rumänischen Meister in der Tat keinen Anlass. Auch Sportdirektor Horst Heldt blieb defensiv: "Am Samstag sind wir in der klaren Außenseiterrolle. Bayern ist die spielbestimmende Mannschaft in Europa. Wir werden versuchen, Paroli zu bieten." Julian Draxler warnte eindringlich davor, "große Töne zu spucken, nur, weil wir uns ein wenig stabilisiert haben". Gegen die Bayern müssten "alle auf jeden Fall noch eine Schippe drauflegen".


Nur Kevin-Prince Boateng wollte sich mit der Rolle des Underdogs nicht so einfach abfinden und wurde ein wenig offensiver - Understatement ist nicht das Ding des neuen Schalker Anführers. "Wir sind bereit und werden mit breiter Brust da rausgehen", sagte Boateng. Am dritten Sieg der Königsblauen in Folge ohne Gegentor war er nicht nur wegen seines Treffers zum 2:0 (78.) erneut maßgeblich beteiligt. Seinem Halbbruder Jerome, Abwehrspieler bei den Bayern, prophezeite er schon mal einen heißen Tanz: "Am Samstag werden wir für 90 Minuten keine Brüder sein."

Von Kopf bis Fuß auf Bayern eingestellt waren die Schalker allerdings unmittelbar nach dem Abpfiff noch nicht. Der Blick auf das Parallelspiel der Gruppe E mit dem überraschenden 2:1-Sieg des FC Basel beim FC Chelsea irritierte sie merklich. "Das zeigt, dass jede Mannschaft sehr stark ist und es keine Spaziergänge geben wird", sagte Heldt. Der Sieg der Schweizer, bei denen die Schalker am 2. Oktober im zweiten Spiel zu Gast sein werden, mache "die Sache für uns nicht einfacher", sagte Heldt, "umso wertvoller war dieser Sieg gegen Bukarest".

Uchida lässt den Knoten platzen

Auch die über eine Stunde lang zähe Darbietung gegen laufstarke und unbequeme Rumänen beschäftigte die Schalker noch länger, doch aus dem Spielverlauf zogen sie eine weitere Portion Selbstvertrauen. In den ersten Wochen der Saison hätte das Keller-Team ein solches Spiel vermutlich verloren.

"Nach diesem kuriosen Ding ist bei uns der Knoten geplatzt", sagte Kapitän Benedikt Höwedes mit Blick auf das 1:0 von Atsuto Uchida (67.). Eine Flanke des kleinen Japaners war an Freund und Feind und am verdutzten Steaua-Torwart Ciprian Tatarusanu vorbei ins Tor geflogen. Erst danach boten sich Räume, die Schalke gegen müde werdende Gegner eiskalt ausnutzte.

Erst dann drehte auch Julian Draxler mächtig auf. Der Jung-Nationalspieler, der vor seinem 20. Geburtstag am Freitag sein letztes Spiel als Teenager bestritt, bereitete Boatengs Treffer mustergültig vor und setzte den Schlusspunkt (85.) zum höchsten Schalker Heimsieg in der Königsklasse selbst.

Für die Vorarbeit zum 2:0 hatte ihn Boateng als "echten Zehner" gepriesen, was Draxler, der seit der Verpflichtung des "Prinzen" wieder auf der wenig geliebten linken Seite spielen muss, zu einem süffisanten Kommentar hinriss: "Dann kann er ja gerne im nächsten Spiel auf links spielen."

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