Als Kevin-Prince Boateng nach seiner Rückkehr vom WM-Qualifikationsspiel Ghanas gegen Sambia bereits am Montag dieser Woche wieder das Mannschaftstraining auf Schalke aufnahm, da musste sich der neue S04-Star über eine ihn betreffende Zeitungsschlagzeile wundern. Schalkes Finanzvorstand Peter Peters hatte irrtümlicherweise behauptet, Boateng sei wegen des latenten Rassismus in den Stadien Italiens vom AC Mailand in die Bundesliga geflohen.
Obwohl Peters seine Aussagen nach Rücksprache mit Manager Horst Heldt schnell revidierte, stand das Thema im Raum. Am Mittwoch nahm Boateng nun selbst Stellung zu den Gerüchten, die er eigentlich schon mit seiner offiziellen Vorstellung am vorletzten Freitag hinter sich zu lassen glaubte. „Diese Rassismusvorfälle in Italien waren kein Grund, den Verein oder das Land zu verlassen“, sagte Boateng. „Es waren rein sportliche Gründe, warum ich zum FC Schalke gekommen bin.“
Der in Berlin geborene Deutsch-Ghanaer hatte Anfang Januar dieses Jahres in einem Freundschaftsspiel des AC Mailand gegen den Viertligisten Pro Patria das Spielfeld verlassen, nachdem er und seine Teamkollegen von den gegnerischen Fans rassistisch beleidigt worden waren. Für seine couragierte wie konsequente Aktion hatte Boateng weltweit, nicht nur im Fußball, große Anerkennung erfahren.
Für den 26-Jährigen ist die Angelegenheit längst erledigt, vielmehr will er sich nun wieder auf den Fußball konzentrieren. Dass er nach seinem überzeugenden Debüt beim 2:0 gegen Bayer Leverkusen und somit dem ersten Schalker Sieg in dieser Bundesligasaison gleich als Retter der Königsblauen gefeiert wurde, ist aber auch dem selbstbewussten Boateng zu viel. „Ich muss Schalke sicher nicht aus dem Keller holen, sondern wir wollen uns als Mannschaft verbessern und in Mainz da weiter machen, wo wir gegen Leverkusen aufgehört haben“, sagte der Mittelfeldspieler.