Fünf Pflichtspiele hat Borussia Dortmund bislang bestritten, Julian Schieber stand in keinem einzigen davon auf dem Platz. Doch damit nicht genug: Der 24-Jährige gehörte beim Pokalspiel in Wilhelmshaven und an den ersten beiden Spieltagen gegen den FC Augsburg und Eintracht Braunschweig nicht einmal zum Kader von Jürgen Klopp und musste das Geschehen von der Tribüne aus verfolgen. Gegen Werder Bremen kehrte er immerhin ins Aufgebot zurück, zu dem er auch am Sonntag beim Auswärtsspiel in Frankfurt gehören dürfte. "Ich hoffe, dass ich jetzt wieder Einsätze bekomme. Ich werde das schon packen", gibt sich Schieber kämpferisch.
"Es war keine so tolle Vorbereitung"
Als einer von drei Spielern stand der ehemalige Stuttgarter am Mittwochabend beim 8:0 (4:0)-Testsieg gegen den Oberligisten Jahn Hiesfeld über 90 Minuten auf Rasen, um die dringend benötigte Spielpraxis zu sammeln. Seine Bilanz: Zwei Tore, eine Vorlage und drei Treffer, die wegen Abseits nicht anerkannt wurden. Gut, aber natürlich kein Grund, in Euphorie zu verfallen. "Ich habe vorne im Zentrum gespielt. Da muss man auch ein paar Tore schießen", sagt Schieber.
Die zurückliegende Vorbereitung auf die Saison würde er derweil am liebsten vergessen, schließlich weiß er, dass Jürgen Klopp gute Gründe hatte, ihn in den ersten drei Partien nicht zu berücksichtigen. "Ich war zurecht am Anfang nicht dabei", erklärt Schieber selbstkritisch. "Es war keine so tolle Vorbereitung von der Körpersprache her, aber ich arbeite daran. Im Training und im Spiel gelingt es mir auch wieder besser. Das Testspiel war ein weiterer Schritt, um wieder reinzurutschen."
Keine Flucht-Gedanken
Gedanken an einen Wechsel hatte Schieber trotz der unbefriedigenden Situation nicht. Dementsprechend interessiert es ihn auch nicht, dass der Hamburger SV angeblich Interesse an einer Verpflichtung hat. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mich hier durchbeißen will", betont der Angreifer. Nichtsdestotrotz weiß er natürlich, dass er nicht dauerhaft die Reservistenrolle ausfüllen möchte: "Wenn ich zu wenige Einsätze und zu wenig Spielpraxis bekomme, muss ich mir natürlich schon Gedanken machen. Aber ich bin ein Kämpfer und gebe nicht auf. Es wird alles gut."