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Interview: Skibbe
"Das Derby ist absolut offen"

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Interview: Skibbe sitzt zwischen den Stühlen
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Wenn Michael Skibbe am Samstag in der Arena das Derby verfolgt, sitzt er zwischen den Stühlen. Schließlich hat er eine Schalker und Dortmunder Vergangenheit.

In Gelsenkirchen geboren und über die SG Wattenscheid 09, mit der er 1982 deutscher B-Jugendmeister wurde, auf Schalke gelandet, galt er damals neben Olaf Thon als das Talent schlechthin bei den Königsblauen.

Doch bevor die Karriere des Kapitäns der deutschen Jugend-Nationalmannschaft Fahrt aufnehmen konnte, war sie schon beendet. Nach drei Kreuzbandrissen in Folge musste Skibbe nach nur 14 Bundesligaspielen Sportinvalidität anmelden und startete seine Trainerlaufbahn.


„Beide Klubs stehen mir aus unterschiedlichen Gründen sehr nahe“ Die erste Station war gleich Dortmund, wo Skibbe zunächst in der Nachwuchsabteilung arbeitete, ehe er 1998 den Chefposten übernahm.

15 Jahre ist das her, und heute wartete Skibbe nach weiteren Engagements in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC sowie in der Türkei unter anderem bei Schalkes Champions-League-Gegner Galatasaray Istanbul auf die nächste Aufgabe.

Michael Skibbe, können Sie beim Derby wirklich neutral sein?

Ja, das geht! Da spielen zwei Vereine gegeneinander, die mir aus verschiedenen Gründen besonders am Herzen liegen. In Gelsenkirchen bin ich groß geworden und habe auf Schalke meine ersten Spiele in der Bundesliga absolviert. In Dortmund habe ich danach lange als Trainer gearbeitet, daher stehen mir beide Klubs nahe, aber es gibt keine Priorität, wenn sie aufeinander treffen.

Wer gewinnt das Duell?

Das Spiel ist absolut offen. Schalke ist nach der guten Leistung wieder im Aufwind und hat mit den Fans im Rücken den Heimvorteil. Dortmund verfügt über die besseren Spieler und wirkt insgesamt sehr gefestigt. Es könnte also ein Unentschieden geben. Der BVB hat S04 sportlich wie wirtschaftlich überholt und in den vergangenen beiden Jahren sogar die Bayern hinter sich gelassen.


Wie kommt es, dass sich die Verhältnisse im Revier mal wieder gedreht haben?

Dafür gibt es zwei Gründe: Dortmund hat in den letzten Jahren bei den Transfers fast alles richtig gemacht. Ob Mats Hummels, Shinji Kagawa oder Robert Lewandowski, um nur einige zu nennen. Es sind Top-Leute, mit denen es der BVB zurück an die Spitze geschafft hat. Hauptverantwortlich aber ist Jürgen Klopp. Er passt zur Borussia wie kein anderer und hat eine Mannschaft geformt, die Bayern München die Vorherrschaft in der Bundesliga streitig machen konnte und es auch in Zukunft kann.

Und was hat Schalke, das vor dem Machtwechsel 2011 meist vor dem Nachbarn stand, falsch gemacht?

Da spielen natürlich die vielen Trainerwechsel der letzten Jahre eine Rolle, so konnte keine Kontinuität in den Klub kommen. Auch wenn Schalke zu den Top-5-Vereinen in der Bundesliga gehört, glaube ich, dass auf Schalke oft die Erwartungen überzogen sind. Man kann nicht davon ausgehen, immer Zweiter oder Dritter zu werden und in der Champions League zu spielen. Es kann auch Jahre geben, in denen es nur Platz sechs wird, dafür ist die Konkurrenz in der Bundesliga einfach zu groß.

Auf der nächsten Seite: Skibbe über Schalkes Champions-League-Hit gegen Galatasaray

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