Um 23.29 Uhr tauchen neben der serbischen Landstraße Tiere im Fernlicht auf. „Wölfe“, sagt Laser. „Schakale“, sagt Jordan. Drei Stunden später klettert der bulgarische Grenzsoldat in den Bus und fragt: „Pistole?“ – „Nix Pistole! Schalke.“ – „Dortmund!“ – „Nix Dortmund, Schalke!“ Jordan brüht einen doppelten Espresso für den Grenzer, dazu kriegt er ein Trikot. Als er aussteigt, sagt er: „Schalke gut!“
Bulgarische Dörfer ziehen vorbei wie dunkle Lastkähne, keine Eleganz, nur Trägheit und Schwere. Die Zeit verwandelt sich in Sirup. Es ist Montag, die Uhr mit den roten Digitalzahlen zeigt 4.12 Uhr, als Laser in der Innenstadt von Sofia hinter der Straßenbahn der Linie 18 hängt und nicht vorbei kommt. „Fahr’ mal einen Meter weiter links“, knurrt er. Aber die Straßenbahn springt noch nicht einmal für Schalke aus den Schienen.
Vor dem Hotel wird der Schalke-Bus geputzt Um 12.28 Uhr parkt Laser den Bus vor dem Ritz Carlton von Istanbul rückwärts ein. 41 Stunden hat die Fahrt gedauert. „Die Karre sieht von dem Streusalz aus wie ein paniertes Schnitzel“, findet er. Ein Hotel-Page besorgt einen Schlauch, Laser und Jordan waschen den Bus vor dem Haupteingang des Fünf-Sterne-Palastes.
Am Donnerstag bringen sie die Mannschaft zum Flughafen. Dann fahren sie zurück. 2800 Kilometer, 40 Stunden. Wenn alles gut läuft.