Der Brasilianer, im Januar von Olympique Lyon verpflichtet, rettete den Königsblauen mit zwei Toren ein 2:2 (1:1) beim FSV Mainz 05. Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt, die zuletzt arg in die Kritik geraten waren, durften sich vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Galatasaray Istanbul immerhin über ein kleines Erfolgserlebnis freuen.
Andreas Ivanschitz erzielte nach 27 Minuten die Führung der Gastgeber und bereitete den Treffer von Zdenek Pospech (63.) mustergültig vor. Michel Bastos glich zweimal aus (41. und 83.).
Die Königsblauen, die nur eine der vergangenen elf Ligapartien gewannen, zeigten bei der Generalprobe für die Königsklasse am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) dennoch lange Zeit eine blutleere Vorstellung und entwickelten im "Barcelona-System" wenig Torgefahr. Einzige Ausnahme war Bastos.
Weil Stürmerstar Klaas-Jan Huntelaar (Augenverletzung) auch in Mainz fehlte, traten die Gäste "aus der Not heraus geboren" (Keller) ohne echten Stürmer an - was folgerichtig zu kaum nennenswerten Offensivaktionen in der Anfangsphase führte. Mainz hatte zunächst wenig Mühe, die Spielkontrolle zu übernehmen. Schon nach sechs Minuten verzeichnete Kapitän Nikolce Noveski die erste Torgelegenheit, scheiterte aber per Kopf am glänzend reagierendem S04-Torwart Timo Hildebrand.
In der Folge zogen sich die Gastgeber, die ohne Verteidiger Jan Kirchhoff (Oberschenkelzerrung) und Stürmer Shawn Parker (Rotsperre) auskommen mussten, etwas zurück, woraus das verunsicherte Schalker Team aber auch kein Kapital schlagen konnte. Im Gegenteil hätten in dieser Phase die Gastgeber die Führung verdient gehabt - der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel fehlte aber die letzte Konsequenz im Spiel nach vorne. Gefahr brachte ein Freistoß von Ivanschitz (20.).
Nach 26 Minuten hatte Schalkes Mittelfeldspieler Raffael aus dem Nichts die Chance zur Führung, war aber wohl selbst überrascht, dass ihn die Flanke von Michel Bastos erreichte. Auf der Gegenseite bestrafte Ivanschitz die Nachlässigkeit nach Vorarbeit von Nicolai Müller sofort.
Erst kurz vor der Pause gab es das erste Erfolgserlebnis für die Gäste: Der Ex-Schalker Christian Wetklo wehrte einen Schuss von Jermaine Jones nach vorne ab, Bastos erzielte sein zweites Saisontor. Aufgrund der bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) zunehmend engagierten Leistung war der Ausgleich durchaus verdient.
Nach der Pause betrieb Mainz lange Aufbauarbeit für den Gegner und stellte seine Offensivbemühungen zunächst völlig ein. Wetklo machte seine Unsicherheit beim Ausgleich wieder gut und parierte stark gegen Julian Draxler (54.).
Erst nach gut 60 Minuten wachten die Gastgeber vor 34.000 Zuschauern wieder auf - zunächst vergab Elkin Soto aus kurzer Distanz (62.), ehe es Abwehrspieler Pospech mit seinem ersten Pflichtspieltor für Mainz Sekunden später besser machte. Schalke wirkte nach dem erneuten Rückstand geschockt und hatte Glück, dass die Gastgeber anschließend weitere gute Möglichkeiten ausließen. Jedoch hätte Jefferson Farfan nach einem Konter den Ausgleich erzielen können, kam aber nach einer Berührung mit Bo Svensson ins Straucheln. Bastos machte es besser.