„Wir würden gerne mit positiven An- und guten Vorsätzen ins neue Jahr ziehen, allerdings liegen uns Supporters die vergangenen Wochen noch immer schwer im Magen“, erklärten die Fans in ihrer Einladung. Und damit sei ausdrücklich nicht die sportliche Entwicklung gemeint.
Am 5.Januar werden sich daher die Anhänger möglichst aller Fanorganisationen sowie interessierte nicht organisierte Fans ab 09.04 Uhr im Vereinsheim der Fanorganisation "ANNO 1904" auf der Schalker Meile (Kurt-Schumacher-Straße 106) treffen, um die Spaltung der Fanszene zu überwinden.
„Es geht uns weder um Schuldzuweisungen, noch um Solidarisierungen, es geht schlichtweg und einfach erst einmal nur um uns alle, es geht darum festzustellen: der Patient Schalke ist krank, wir haben Bauchschmerzen“, bringt die Interessensvertretung der S04-Mitglieder die Situation in der Arena aus ihrer Sicht auf den Punkt.
In den letzten Heimspielen der Gelsenkirchener hatten sich Teile des Schalker Anhangs gegen die Gruppierung „Ultras Gelsenkirchen“ gestellt, und mit „Ultras raus!“-Rufen reagiert, als diese den Rauswurf des Schalker Vorstand Finanzen und Organisation Peter Peters forderten. Peters war als Vorsitzender der Kommission Stadionerlebnis der DFL entscheidend an der Gestaltung des inzwischen verabschiedeten Paketes „Sicheres Stadionerlebnis“ beteiligt.
Bereits beim Heimspiel der Königsblauen gegen Eintracht Frankfurt, als die inzwischen wegen Ereignissen rund um den Derbysieg beim BVB mit Stadionverboten belegte Ultra-Gruppierung „HUGOS“ zum Abschied aus der Arena das Abbrennen von Pyrotechnik als Ego-Show nutzte, war die Antwort des übrigen Schalker Anhangs eindeutig. Mit Pfiffen und „Ihr seid scheiße, wie der BVB“-Rufen und höhnischem „Auf Wiedersehen“ quittierten sie die sinnlose Aktion der „HUGOS“.
Der Supportersclub spricht nun von einer „brandgefährlichen Mixtur“, die sich „in unserem Wohnzimmer, in unserem Biotop Stadion, in unserer Nordkurve, in unserer Fanszene“ breit gemacht hat und eine gewisse Eigendynamik aufgenommen habe, die es zu durchbrechen gilt.
„Wir hoffen, auch Ihr seid unserer Meinung, dass in unserem Schalke jeder seinen berechtigten Platz hat, dass es in diesem keine "besseren" oder gar "schlechteren" Schalker gibt, dass eine (weitere) Spaltung unserer Vereinsfamilie weder hinnehmbar, noch akzeptabel ist und wir uns daher - unserer Verantwortung bewusst seiend - dieser schwierigen Situation stellen und der vergifteten Atmosphäre am Schalker Markt aktiv entgegenstemmen wollen und werden“, rufen die Supporters alle Anhänger der Knappen zum Neuanfang auf. Am Samstag soll nach gemeinsamen Wegen und Lösungen aus der Krise gesucht werden.