Natürlich nicht etwa, um gegen das DFL-Sicherheitskonzept zu protestieren, sondern um der Gefahr zu entgehen, unbedachte Äußerungen über die Leistung von Schiedsrichter Wolfang Stark zu tätigen. Jürgen Klopp hatte das Interviewverbot angeordnet, damit sich der Puls der Dortmunder erst einmal beruhigen konnte.
Aufregung hatte das Duell mit dem VfL Wolfsburg ohnehin in ausreichender Form verursacht, was nicht nur an den Fehlentscheidungen des Unparteiischen lag. Auch die Wolfsburger Ersatzbank trug ihren Teil dazu bei, dass bei vielen Borussen die Gelassenheit verflog.
Wortgefecht zwischen Klopp und Köstner
Mehrfach rollten die Auswechselspieler Bälle auf das Spielfeld um die Partie zu verzögern, weshalb Mario Götze, wahrlich nicht als Heißsporn bekannt, nach dem Abpfiff von seinem Trainer Richtung Kabine geschoben werden musste, weil er noch ein paar Worte an die unfairen Ersatzspieler richtete. Auch Jürgen Klopp und Kollege Lorenz-Günther Köstner lieferten sich im Kabinengang noch einen Disput. „Lorenz hat sich entschuldigt und gut ist. Aber in Ordnung ist es trotzdem nicht“, erklärte Klopp hinterher.
Der BVB-Coach wusste nicht genau, was er nun eigentlich von dem, was er zuvor gesehen hatte, halten sollte: „Dieses Spiel ist ab der 35. Minuten für mich nicht mehr zu bewerten. Ich bin zwar sehr zufrieden, aber das Ergebnis ist brutal hart.“ Konkret bedeutet das bittere 2:3 die dritte Niederlage der laufenden Spielzeit. Damit haben die Schwarz-Gelben in dieser Kategorie schon jetzt so viele angesammelt wie in der gesamten letzten Saison – was übrigens auch für die Anzahl der Unentschieden (6) gilt.
Bis zur letzten Partie der Hinrunde in Hoffenheim (Sonntag, 16. Dezember, 15.30 Uhr) muss Klopp seine Spieler nun daran erinnern, mit welcher Stärke sie in der Vergangenheit schon ein ums andere Mal beeindruckt haben. „Wir haben ein großes Talent, mit negativen Dingen umzugehen und daraus Kraft zu ziehen“, weiß der 45-Jährige. Und auch für die Wolfsburger hatte Klopp noch eine ziemlich klare Botschaft parat: „Wir spielen auch noch in Wolfsburg. Die Punkte holen wir uns zurück.“