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BVB-Star Reus
Erfolgsrezept: Ehrgeizige Lockerheit

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BVB-Star Reus: Erfolgsrezept: Ehrgeizige Lockerheit
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Wenn BVB-Fans den Namen Tomas Rosicky hören, werden Erinnerungen wach. 2001/2002, es war seine erste komplette Spielzeit, brillierte er im schwarz-gelben Dress.

Er wirbelte die gegnerischen Defensivreihen durcheinander und kam auf fünf Treffer und elf Vorlagen. Zehn Jahre ist das nun her, eine Ewigkeit im mitunter vorbeirauschenden Fußballgeschäft. Und doch: Am Montag war der Tscheche, der inzwischen für den FC Arsenal die Schuhe schnürt, mal wieder Thema beim Deutschen Meister, der freilich keineswegs eine Rückholaktion plant. Vielmehr war es derjenige, der das Dortmunder Spiel künftig ähnlich prägen könnte wie einst Rosicky, der den Namen auf den Tisch brachte. „Er ist ein super Zocker, von dem man viel lernen kann“, sagte Marco Reus also auf die Frage, welches Vorbild er habe. Eine gute Wahl, um beim BVB durchzustarten.


Sechs Jahre nachdem er Dortmund in Richtung Ahlen verlassen hat, ist Reus nun über den Umweg Mönchengladbach wieder in seiner Heimat angekommen, die er eigentlich nie so richtig verlassen hat. „Als ich in Gladbach gespielt habe, bin ich am Wochenende nach den Spielen immer nach Hause gefahren und habe mich mit meiner Familie und meinen Freunden getroffen“, sagt Reus und meint mit „nach Hause“ selbstredend Dortmund. Obwohl der Zeitraum, den er nicht beim BVB verbracht hat, relativ kurz ist, hat sich viel verändert. „Im Klub ist viel Positives passiert. Er ist nicht mehr so wie damals.“


Damals, 2006 war das, hatte Reus die Dortmunder Nachwuchsabteilung verlassen. Ob er nun weggeschickt wurde, weil er den Trainern zu schmächtig erschien, oder, weil es besser für seine Entwicklung war, ist inzwischen irrelevant. Beobachtet man ihn auf dem Trainingsplatz, dann wirkt er mit seiner Figur im Vergleich zu vielen Mitspielern noch immer ein bisschen wie ein kleiner Junge, der noch zulegen muss. Doch sobald der Ball ins Spiel kommt, blitzt sein ganzes Können auf. Dynamisch, flink, technisch bestens geschult, abschlussstark und passsicher – Reus, der im Moment noch viele individuelle Einheiten absolviert, lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass er eine Bereicherung für das Dortmunder Offensivspiel sein wird. „Über seine Qualitäten“, meinte darum auch Sportdirektor Michael Zorc bei der offiziellen Vorstellung, „müssen wir wirklich nichts mehr sagen. In der Rückrunde und bei seinen EM-Einsätzen hat man gesehen, dass sich unsere Fans zu Recht auf ihn freuen.“

Reus selbst lässt sich vom Hype, der im Laufe der letzten Saison und speziell nach Bekanntwerden seines Wechsels für 17 Millionen Euro um ihn herum ausgebrochen ist, nicht aus der Ruhe bringen. Ganz locker und ruhig, fast tiefenentspannt tritt er in der Öffentlichkeit auf. Seine Lockerheit ist eine seiner Stärken – auch auf dem Platz. Wenn es um sportliche Ziele geht, ist Reus sein großer Ehrgeiz jedoch anzumerken. Ehrgeiz gepaart mit der nötigen Portion Unbekümmertheit – eine Mischung, mit der Reus perfekt zum BVB passt, war das doch das Rezept für zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg in den letzten beiden Jahren.

Vergleiche mit Shinji Kagawa, der im offensiven Mittelfeld eine Lücke hinterlassen hat, die zu schließen Reus prädestiniert erscheint, muss er bestimmt nicht scheuen, will er aber gar nicht zulassen. „Shinji ist Shinji und ich bin ich“, sagt er. „Er ist ohne Frage ein super Spieler, der tolle Leistungen für Dortmund gebracht hat. Aber ich habe meinen eigenen Stil und versuche, das Bestmögliche aus mir herauszuholen.“ Kagawa und Dortmund, das ist für Reus ein vergangenes Kapitel, auf das er keinen Einfluss hat.

"Haben Großes vor in der neuen Saison"

Seinen ersten Auftritt im BVB-Dress hatte Reus am Mittwochabend beim Testspiel in St. Gallen (2:1). Nach 60 Minuten eingewechselt, war er gleich an zwei gefährlichen Aktionen beteiligt und leitete kurze Zeit später den Siegtreffer mit einem feinen Pass ein. Hinterher waren alle Kameras und Mikrofone natürlich auf ihn gerichtet und er gab mit der im eigenen Ruhe Antwort auf alle Fragen. "Ich freue mich, dass ich endlich angekommen bin", erklärte er, den die Fans zuvor mit viel Beifall empfangen hatten.

Nach den harten Trainingstagen sei er einfach "kaputt", doch das, na klar, gehört eben dazu, denn Reus weiß: "Wir haben Großes vor in der nächsten Saison." Er will sich selbst und damit auch Borussia Dortmund ein Stück weiterentwickeln. Mit seinem Vorbild Tomas Rosicky gelang dem BVB dieses Vorhaben in der Saison 2001/2002 – am Ende stand die Meisterschaft.

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