Vor allem sein Auftritt beim 4:2 im Viertelfinale gegen Griechenland ließ Fußball-Europa erahnen, warum Double-Gewinner Borussia Dortmund 17,1 Millionen Euro für den 23-Jährigen an den Namensvetter aus Mönchengladbach überwiesen hat.
In Dortmund tritt Reus in die Fußstapfen des gleichaltrigen Shinji Kagawa, der sich mit seinem Wechsel zu Manchester United seinen Traum von der Premier League erfüllt hat. Eins zu eins ersetzen soll Reus den Japaner aber wohl nicht. "Unser Spiel wird sich ein bisschen verändern", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp der Welt am Sonntag: "Doch ich sehe darin auch eine Chance, auf Sicht einen größeren Variantenreichtum in unser Spiel zu bekommen."
Das Dortmunder Mittelfeld ist mit Reus, Mario Götze, Kevin Großkreutz, Jakub Blaszczykowski und Ivan Perisic erstklassig besetzt. Eine Sonderrolle wird Neuzugang Reus deshalb nicht zukommen. "Marco Reus braucht keine Sonderstellung, er will sie nicht, und ich vergebe sie auch nicht", sagte Klopp.
Die hohe Ablösesumme ist für Klopp weder Belastung noch Grund für eine Neid-Debatte: "Wir haben 17 Millionen Euro für ihn bezahlt. Und er ist das Geld wert", sagte Klopp: "Marcos Leistungsfähigkeit steht außer Zweifel. Er muss nicht im ersten Spiel vier Tore schießen."
Zwar könne Klopp "grundsätzlich nicht ausschließen", dass es innerhalb des Kaders zu einer Neid-Debatte kommen könnte, "aber der Unterschied zu früher ist, dass ich jemanden, der so etwas anzettelt, nicht mehr mitspielen lassen würde. Bei uns gibt es keinen Marcio Amoroso mehr, der einen eigenen Physiotherapeuten und einen eigenen Arzt mitgebracht hat."