Denn in Berlin mögen sie die Schalker nicht, die einseitige Abneigung gegenüber den Königsblauen rührt aus alten Zeiten und hat drei konkrete Anlässe.
1.) Es war das Jahr 1965, als die Hertha wegen überhöhter Handgeldzahlungen zum Zwangsabstieg aus der Bundesliga verurteilt wurde. Schalke war damals Tabellenletzter und sportlich abgestiegen, doch der DFB stockte die Bundesliga auf und S04 blieb drin.
2.) Auch der Bundesliga-Skandal 1971, in dem der „FC Meineid“ eine unrühmliche Rolle spielte, machte Schalke bei den Herthanern nicht unbedingt sympathisch.
3.) Die erste Runde im DFB-Pokal 1971, der damals noch über zwei Partien ging: Schalke schlug Hertha daheim mit 3:1, doch das Rückspiel ging mit 0:2 verloren. S04 wäre ausgeschieden, doch erneut entschied der DFB am Grünen Tisch gegen Hertha, das mit dem Ungarn Zoltan Varga einen nicht spielberechtigen Spieler eingesetzt hatte und raus flog.
Wenn sich nun einige tausend Schalker am Freitag auf dem Weg in die Hauptstadt machen, wissen sie, dass es keinen kuscheligen Empfang geben wird. Die handelnden Personen beider Klubs können da nur an die Vernunft der Zuschauer appellieren. „Wir wollen die Rivalität auf dem Platz austragen“, sagt Manager Horst Heldt.
Immerhin sei das Aufeinandertreffen nicht als Risikospiel eingestuft. Dennoch werden Polizei und Fanbetreuer auf beiden Seiten so aufmerksam wie etwa beim Derby in Dortmund sein müssen.