Herr Allofs, Ihre Mannschaft hat das Spitzenspiel bei Bayern München am Ende mit 1:4 verloren. Woran lag's?
In dieser Woche kam die Frage auf, ob wir auf Augenhöhe mit den Bayern sind. Heute hat man gesehen, dass wir keine Mannschaft sind, die um die Meisterschaft spielt. Nach dem 1:1 haben wir zu viel zugelassen. Da haben wir zu naiv agiert, zu undiszipliniert.
Wie haben Sie den Platzverweis gegen Aaron Hunt gesehen?
Darüber bin ich enttäuscht. Diese Platzverweise und die damit verbundenen Sperren können wir uns nicht erlauben. Das können wir absolut nicht gebrauchen. Unsere Stärke ist in dieser Saison der Konkurrenzkampf, dass wir für Bremer Verhältnisse aus dem Vollen schöpfen können. Von einem Spieler, der Führungsspieler ist und auch ein solcher sein will, muss ich erwarten, dass er sich, auch wenn man frustriert ist, besser unter Kontrolle hat.
Auch Claudio Pizarro ist negativ aufgefallen, als er sich gegen Holger Badstuber eine Tätlichkeit leistete. Wie beurteilen Sie diesen Ellbogenschlag kurz vor der Halbzeit?
Vorher gab es ein ganz klares Halten und Klammern, sodass sich Claudio eben aus dieser Umklammerung löst. So etwas passiert ständig. Ich würde mir wünschen, dass die Stürmer da auch mal geschützt werden. Ich will es nicht auf den Schiedsrichter schieben, aber wir haben es auch heute wieder zigmal erlebt, dass er bei taktischen Fouls der Bayern sehr, sehr gnädig war. Da hat er sehr häufig ein Auge zugedrückt.
Mit dem verwandelten Foulelfmeter zum 1:2 war der Bremer Widerstand gebrochen. Wie bewerten Sie das Foul von Andreas Wolf an Thomas Müller und auch die spätere Szene zwischen Sokratis und Franck Ribéry, die zum zweiten Foulelfmeter führte?
Wir hätten diese Elfmeter heute nicht bekommen.
Es ist schon eine gewisse Verärgerung bei Ihnen da. Wie groß ist der Frust über die Schiedsrichterleistung?
Wir haben verloren, weil wir nicht mutig genug waren. Ich gebe nicht dem Schiedsrichter die Schuld an der Niederlage. Aber die zwei Elfmeter kriegt man auch nur als Bayern München in einem Heimspiel.