So hatte man den Abstand auf den Rekordmeister auf zwei Zähler verkürzt. Beim FC Arsenal allerdings erlitten die Schwarz-Gelben einen herben Rückschlag. Nach der 1:2-Niederlage in London ist für den BVB das Aus in der Königsklasse so gut wie besiegelt.
Klopp hatte im Emirates Stadium auf Experimente verzichtet und schenkte der gleiche Elf sein Vertrauen, die bei den Bayern mit einer taktischen Meisterleistung verdient gewonnen hatte. Taktisch allerdings präsentierten sich die Schwarz-Gelben deutlich anders, als vier Tage zuvor. Hatten sie die Münchner kommen lassen, eher abwartend agiert, so attackierten sie die „Gunners“ früh, setzten diese unter Druck und hatten damit zunächst Erfolg. Die Anfangsminuten jedenfalls gehörten klar dem BVB, der durch Shinji Kagawa auch die erste Möglichkeit der Partie hatten. Wojciech Szczesny hatte mit dem Schuss des Japaners aber keine größeren Probleme (5.).
Nach der ausgesprochen schwungvollen Anfangsphase jedoch geriet das Spiel der Gäste mehr und mehr ins Stocken. Die Verletzungen von Sven Bender (Verdacht auf Kieferbruch) und Mario Götze (Pferdekuss), die beide ausgewechselt werden mussten, noch ehe die erste halbe Stunde absolviert war, schien die Dortmunder doch arg zu schocken. "Ich habe einen üblen Schlag abbekommen und habe ein dickes Ei im Oberschenkel. Song ist in dieser Situation stehen geblieben, aber verletzen wollte er mich sicherlich nicht. Ich habe erst noch versucht, den Bluterguss rauszulaufen, das hat aber nicht geklappt. Ich habe noch nicht mit dem Doc gesprochen und weiß daher nicht, ob es für Samstag reicht", erklärte Götze nach dem Spielende.
Defensiv stand der Deutsche Meister zwar diszipliniert und sicher, nach vorne allerdings blieben zwei Distanzschüsse von Robert Lewandowski (27.) und Marcel Schmelzer (44.) die einzigen ernsthaften Chance der ersten Halbzeit (27.).
Unverdient war das Halbzeitresultat aber keineswegs. Sogar ganz im Gegenteil – denn mehr als einen Kopfball von Robin van Persie, den Roman Weidenfeller ohne große Mühe abfangen konnte, brachten auch die Hausherren nicht zu Stande (11.). Zu diszipliniert, leidenschaftlich und kompromisslos verteidigten die Borussen.
Mit dieser Souveränität, dieser Selbstverständlichkeit, war es allerdings nach Wiederanpfiff vorbei. Nach Shinji Kagawas Chance (48.) schlugen die Hausherren in Person von Alex Song zurück. Weder Kevin Großkreutz noch Kebastian Kehl oder Lukasz Piszczek konnten den Kameruner stoppen und dessen Hereingabe köpfte Robin van Persie zum 1:0 für Arsenal ein.
Zwar waren zum Zeitpunkt des Gegentores noch fast 40 Minuten zu spielen, doch wirkte der Schock des Treffers deutlich nachhaltiger, als die Verletzungen zuvor. Jetzt wollte nichts mehr gelingen. Der Wirkungstreffer von van Persie, der später mit seinem zweiten Treffer alles klar machte, hatte die Dortmunder auf die Bretter geschickt. Der Anschlusstreffer von Kagawa mit dem Schlusspfiff kam deutlich zu spät.
Abzuwarten bleibt freilich, wie sie auf diese Enttäuschung am Samstag reagieren werden. Mit ganz viel Wut im Bauch wird der BVB den Nachbarn aus Schalke jedenfalls ganz bestimmt empfangen.