Das bestätigte BVB-Kapitän Sebastian Kehl in einem Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Darüber hinaus blickte der dienstälteste Borusse auf die kommende Woche mit dem Champions-League-"Endspiel" beim FC Arsenal, dem Derby gegen Schalke 04 und auch seine persönliche Zukunft.
Sebastian Kehl, am Samstag steigt das Bundesliga-Gipfeltreffen Tabellenführer Bayern München gegen den Zweiten Borussia Dortmund, Rekordmeister gegen Meister. Mit welchen Gefühlen sehen Sie dem Topspiel entgegen?
Zunächst einmal mit viel Vorfreude. Wir haben ja derzeit einen guten Lauf, nachdem wir nicht so gut in die Saison gestartet sind. Aber mittlerweile spielen wir wieder nicht nur attraktiven, sondern auch erfolgreichen Fußball.
Fußball-Deutschland, die Bundesliga-Konkurrenz und vermutlich selbst die Schalker werden der Borussia die Daumen drücken, damit die Bayern an der Spitze nicht enteilen. Wie geht die Mannschaft mit der Erwartungshaltung um?
Ob uns die Blauen am Wochenende wirklich die Daumen drücken, wage ich zu bezweifeln. Und es ist sicherlich so, dass die Bayern in dieser Saison einen souveränen Eindruck machen. Aber wir beschäftigen uns jetzt nicht mit der Erwartungshaltung anderer. Wir haben in der vergangenen Saison gezeigt, dass wir sie an einem guten Tag schlagen können.
Der BVB ist seit sechs Spielen unbesiegt, hat 16 von 18 möglichen Punkten geholt und kann mit breiter Brust nach München fahren. Reicht das Selbstvertrauen, um dort wie im Februar erneut gewinnen zu können?
Wir brauchen natürlich Mut, müssen an uns glauben, unser Spiel durchziehen und läuferisch wieder an unsere Grenzen gehen. Wir wissen, dass es nicht leicht wird. Aber wir wissen auch, dass wir in München bestehen können.
Nach dem Bayern-Spiel geht es zum nächsten Champions-League-'Endspiel' nach London, und dann kommt Schalke. Das sind drei Knaller innerhalb von acht Tagen. Ist das die erste echte Bewährungsprobe für den BVB in dieser Saison?
Das ist sicherlich eine wichtige Phase, aber wichtige Phasen hatten wir auch schon in den vergangenen Wochen. Wir hatten vier englische Wochen hintereinander und haben sie erfolgreich abgeschlossen. Aber die Spiele gegen die Bayern und gegen Schalke stehen unter einem besonderen Stern und sind brisant. Das Spiel in Arsenal ist die letzte Chance, noch einmal anzugreifen, vielleicht doch noch einen der ersten beiden Gruppenplätze zu belegen. Wir können in den drei Spielen einiges gewinnen, aber wir können auch viel verlieren.
Vor dem Hintergrund des Aufwärtstrends in der Liga: Was trauen Sie der Mannschaft in dieser Saison zu?
Wir haben gezeigt, dass wir den guten und erfolgreichen Fußball der letzten Saison bestätigen können, dass es keine Eintagsfliege war und die Mannschaft ein wahnsinniges Potenzial hat. Und wir haben gelernt, dass wir uns auch als deutscher Meister alles neu erarbeiten müssen. Wir sind auf einem richtig guten Weg, obwohl wir wissen, dass es derzeit nur eine Momentaufnahme ist. Denn nach den nächsten beiden Bundesligaspielen kann entweder wieder ein Riesenhype abgehen, sie können aber auch die Stimmung dämpfen.
[b]Auf Seite 2: Kehl über seinen Weg zurück ins Team, Jürgen Klopp und seine Zukunft[/p]