Auf in die Provinz hieß es am Mittwoch für Pokalsieger Schalke 04: Aufgrund einer von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) verhängten Platzsperre kann Rumäniens Rekordmeister Steaua Bukarest am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Kabel 1) nicht im Nationalstadion spielen, sondern muss ins 325 km entfernte Cluj ausweichen. "Das ist sicher ein Vorteil für uns, denn so hat Steaua kein echtes Heimspiel. Die Rumänen sind allerdings fußballverrückt, daher wird auch das Stadion in Cluj voll sein und die Zuschauer hinter Steaua stehen", meinte Schalkes rumänischer Nationalstürmer Ciprian Marica.
Fährmann weiterhin fraglich
Die Königsblauen sind indes nicht ganz glücklich. Sportdirektor Horst Heldt: "Für uns ist das sehr ärgerlich, weil das sehr viel Aufwand bedeutet. Wir haben alles versucht, dass das Spiel in einem anderen Stadion in Bukarest stattfindet, aber wir beugen uns der Entscheidung der UEFA." Der Platz in Bukarest war laut UEFA-Inspektoren unbespielbar.
Das größte Fragezeichen steht unterdessen noch hinter dem Einsatz von Torwart Ralf Fährmann, der in Wolfsburg am vergangenen Sonntag einen Bänderriss sowie einen Kapselanriss im rechten Sprunggelenk erlitten hatte. Anstelle von Fährmann könnte Lars Unnerstall sein internationales Debüt bei den Königsblauen feiern.
"Schwierigste Gegner in der Gruppe"
Trainer Ralf Rangnick hatte den 21-Jährigen, der in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 11:1-Sieg der Gelsenkirchener beim Landesligisten FC Teningen sein erstes und bisher einziges Pflichtspiel für die Schalker Profis bestritten hat, vor Saisonbeginn zur neuen Nummer zwei vor dem bundesligaerfahrenen Mathias Schober gemacht.
Vor dem ersten Europacupduell gegen den 23-maligen rumänischen Meister sind die Schalker auf jeden Fall gewarnt. "Rumänen sind traditionell immer gute Fußballer, daher wird Steaua Bukarest sicher der schwierigste Gegner in der Gruppe, in der wir uns als Favorit sehen", betonte Heldt. Marica ergänzte: "Natürlich wäre ich lieber nicht gegen einen Klub aus meinem Heimatland angetreten, aber ich bin nun einmal Profi und spiele für meine Mannschaft. Das wird keine leichte Aufgabe für uns, aber wir haben das bessere Team und können gegen Steaua gewinnen."
Die Bilanz Steauas gegen deutsche Teams spricht allerdings auf jeden Fall für die Westfalen. In zwölf Spielen gegen deutsche Klubs gab es bislang nur einen Sieg und den ausgerechnet am 8. Dezember 1957 gegen den Schalker Erzrivalen Borussia Dortmund (3:1). In den letzten drei Duellen gegen deutsche Gegner konnte Steaua kein Tor erzielen.