S04: Heldt macht Druck

Fünf-Millionen-Euro-Spiel gegen Helsinki

Die Saison läuft noch keine vier Wochen und schon steht der FC Schalke vor einer wegweisenden Partie. Manager Horst Heldt verrät im Gespräch mit RevierSport, warum das Weiterkommen in den Playoffs zur Europa League für die Königsblauen so wichtig ist.

Horst Heldt, wie hoch ist für Schalke aus sportlicher und finanzieller Hinsicht der Stellenwert des Playoff-Rückspiels gegen Helsinki?

Wir haben uns mit dem Gewinn des DFB-Pokals für die Europa League qualifiziert und darauf gefreut, international wieder dabei zu sein. Für das Renommee des Vereins und für jeden einzelnen Spieler, der sich auf der europäischen Bühne präsentieren will, ist daher das Rückspiel gegen Helsinki ganz wichtig. Ich möchte, dass aus den Köpfen aller Beteiligten verschwindet, dass es ‚nur‘ die Europa League ist, um die es geht. Das Aus wäre sportlich und natürlich auch finanziell ein absoluter Verlust.

Was macht Sie optimistisch, dass die Mannschaft das 0:2 aus dem Hinspiel in Finnland noch drehen kann?

Wir haben gegen starke Mainzer in einer Halbzeit vier Tore erzielt, das könnte uns auch in 90 Minuten gegen Helsinki gelingen. Allerdings wird es eine schwierige Aufgabe, denn solche Ergebnisse sind überhaupt nicht planbar. Wir haben uns völlig unnötig in eine schwierige Ausgangssituation gebracht und dürfen schon einmal kein Gegentor kassieren, damit es nicht noch kritischer wird. Wenn wir allerdings an die Leistung in der zweiten Halbzeit gegen Köln oder in Mainz anknüpfen, dann bin ich vom Weiterkommen überzeugt.

In der Champions League hat der Verein in der vergangenen Saison über 50 Millionen Euro gescheffelt, nun droht eine Nullnummer. Sind im Etat eigentlich Zusatzeinnahmen aus einem internationalen Wettbewerb durch das mögliche Erreichen der Gruppenphase in der Europa League eingeplant?

Nein, zumindest nicht, was die von uns eingereichten Lizenzunterlagen betrifft. Das lässt die DFL auch bei der Bewertung der wirtschaftlichen Kennzahlen für eine Saison gar nicht zu. Im Etat sind daher nur das Playoff-Hin- und Rückspiel einkalkuliert. Hausintern haben wir aber eine andere Planung, denn wir wollen den eingeschlagenen Konsolidierungskurs weiter fortsetzen. Da wären diese Zusatzeinnahmen sehr hilfreich, denn erstens haben wir Verpflichtungen durch den bestehenden Spielerkader, der immer noch viel zu groß ist. Und außerdem planen wir einige Projekte, wie zum Beispiel den Umbau des Vereinsgeländes.

Wie viel ist in der Gruppenphase der Europa League zu verdienen?

Das kommt ein wenig darauf an, ob wir der einzige deutsche Vertreter dort sind oder nicht. Die UEFA hat allerdings die Garantiesummen für die Europa League ein wenig erhöht.