Der frühere Fußball-Nationaltorwart Oliver Kahn hat die Spielergeneration um Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger scharf kritisiert und für die ein Jahrzehnt währende Titelflaute der Bundesliga auf internationaler Ebene mitverantwortlich gemacht. Die Bayern-Kapitäne leugneten laut Kahn vehement, "dass eine Mannschaft heutzutage echte Führungsspieler braucht. Führungsspieler, die den Finger in die Wunde legen, die auch mal unbequeme Wahrheiten aussprechen".
In seinem Beitrag für die Internetseite des Spartensenders Eurosport (eurosport.yahoo.com) geht Kahn noch weiter und legt nahe, dass Lahm und Schweinsteiger ihr Image wichtiger sei als der Erfolg. Beide Profis und mit ihnen ihre Profikollegen gleichen Alters suchten "oftmals nur Konsens und Anpassung". Mit dem Begriff der "flachen Hierarchie" kann Kahn nichts anfangen - er wünscht sich mehr "Leadertypen", wie er einer war.
Spieler wie Rio Ferdinand, Carles Puyol, Xavi, John Terry, Frank Lampard und den früheren Münchner Lúcio nennt Kahn als "Leuchttürme und Vorbilder, an denen sich die jungen Spieler aufrichten und entwickeln können und die nicht abtauchen, wenn es mal nicht optimal läuft". Jede Mannschaft brauche starke Individualisten, doch "ohne echte Führungsspieler werden die Bundesliga-Klubs noch lange auf internationale Titel warten müssen". Kahn meint zudem, dass die sportliche Qualität der Liga der wirtschaftlichen deutlich hinterherhinke.