Herr Rangnick, Sie haben mit Schalke 04 auch Ihr drittes Spiel gewonnen - 1:0 gegen den VfL Wolfsburg. Wie lautet Ihre Analyse?
Es war ein verdienter Sieg. Wir haben in den ersten zehn Minuten gut angefangen, danach war es zäh. In der zweiten Halbzeit hatten wir durch die Hereinnahme von Alexander Baumjohann einen Offensivspieler mehr auf dem Platz und ein, zwei Schippen draufgelegt. Großes Kompliment an die Mannschaft, dass sie nach dem Spiel am Dienstag in Mailand so eine Energieleistung gebracht hat. Von den drei Siegen war es nicht der wertvollste, aber der wichtigste.
Warum? Weil es gegen Ihren Vorgänger Felix Magath ging?
Nein. Weil wir uns endgültig aller Sorgen in der Bundesliga entledigt haben und uns jetzt so auf die anderen Aufgaben konzentrieren können, dass aus dieser Saison noch eine außergewöhnliche Saison wird.
In der Bundesliga ist die Abstiegszone jetzt weit weg, dafür ist ein Europapokalplatz plötzlich wieder in Reichweite...
Es ist mir auch gerade aufgefallen, dass es nur noch sechs Punkte zu Platz fünf sind. Ich gehe mal davon aus, dass auch die Spieler die Tabelle lesen können.
Hatten Sie sich einen solchen Start als Trainer bei Schalke 04 erträumt?
Erträumt habe ich das nicht. Aber wie unvoreingenommen die Jungs alles aufgenommen haben, mit Neugier und Aufgeschlossenheit, ist natürlich fantastisch. Wir haben jetzt die Möglichkeit, in allen drei Wettbewerben noch wirklich was zu erreichen.
Nächste Aufgabe ist am Mittwoch das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand. Wie geht man da rein, wenn man das Hinspiel schon 5:2 gewonnen hat? Macht man die Schotten dicht?
Mit den Spielern, die wir zur Verfügung haben, können wir gar nicht die Schotten dicht machen. Wir werden immer die Situation haben, selber Tore zu schießen.
Jefferson Farfán hat eine außergewöhnliche Leistung gezeigt. Ist er auf dem Weg von einem guten Spieler zu einem Weltklassespieler?
Dafür hat Schalke ihn geholt. Das war eine Leistung, die ich von ihm Woche für Woche erwarte.