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Ricken im Interview
"Klingt sexy, einen Berater zu haben"

11 Freunde: Lars Ricken im Interview
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Einst echauffierte sich Dortmunds Lars Ricken über die »Typen in Nadelstreifen«, heute ist er selbst Funktionär. 11 Freunde traf den ehemaligen Profi.

Dabei unterhielt man sich über die Wichtigkeit einer Schulausbildung, die Entwicklung von Mario Götze und warum Spieler schon mit 14 einen Berater haben.

Lars Ricken, Sie waren 15 Jahre Profi bei Borussia Dortmund. Heute arbeiten Sie als Nachwuchskoordinator. Zieht es Sie nicht manchmal zurück auf den Platz?

Lars Ricken: Ich mache immer noch Sport, fahre Fahrrad, gehe ins Fitnessstudio. Aber der Zweikampf mit einem anderen Spieler, in dem es darum geht, schneller, besser oder genauer als der Gegner zu sein, der fehlt mir schon.

Fiel es Ihnen schwer, sich an das Funktionärsleben zu gewöhnen?

Lars Ricken: Das hat mich ja nicht von heute auf morgen überfallen. Ich konnte mich darauf einstimmen. Zuletzt habe ich nur noch in der zweiten Mannschaft des BVB gespielt, und auch während meiner Karriere habe ich stets an die Zeit danach gedacht.

Wie wichtig ist es, neben der Fußballkarriere zur Schule zu gehen?

Lars Ricken: Das ist mir persönlich sehr wichtig. Schließlich schafft die überragende Mehrheit aller Spieler nicht den Sprung in den Profibereich. Deshalb wollen wir natürlich dafür sorgen, dass unsere Spieler eine gute schulische oder betriebliche Ausbildung bekommen. Wie kann ein Verein das gewährleisten?

Lars Ricken: Wir stehen im engen Kontakt mit den Schulen. Und wenn es bei einem nicht gut läuft, gehe ich auch schon mal zum Direktor und spreche mit ihm über den Spieler. Wenn ein Spieler weiß, dass er auch in der Schule gute Leistungen bringen muss, um beim BVB zu spielen, wirkt das manchmal Wunder.

Sie haben mal gesagt, dass heute in der Jugendarbeit vieles anders läuft. Was meinten Sie damit?

Lars Ricken: Die Infrastruktur ist viel besser. Ich musste mich früher immer erst erkundigen, wo das nächste Training stattfinden würde. Und die Umkleidekabinen waren dort teilweise so schlecht, dass der Pilz von der Decke kam. Heutzutage haben wir ein modernes Trainingsgelände mitsamt beheizbarem Kunstrasenplatz. Es gibt einen Kraft- und Fitnessraum. Außerdem ist das Training besser, individueller geworden. Es gibt neben dem Trainer und dem Co-Trainer jetzt auch Athletiktrainer für die Jugendspieler. Auch Berater sind heute wesentlich präsenter als früher. Wie sehr stört Sie das bei Ihrer Arbeit?

Lars Ricken: Ich habe vor kurzem mit den Eltern der U14-Mannschaft gesprochen und ihnen gesagt: »Wenn euer Sohn auffällig spielt, bekommt ihr bald Anrufe von Beratern. Und zwar nicht nur einen, sondern ganz viele.« Das Beste ist es, wenn die Eltern sich selber um die Karriere ihres Sohnes kümmern.

Warum nehmen sich dann trotzdem viele junge Spieler einen Berater?

Lars Ricken: Weil es sexy ist zu sagen: »Ich habe einen Berater.« Sowohl für Spieler, als auch für Eltern. Sie können natürlich gerne ihren Berater haben. Aber dann sollen sie sich zu Hause mit ihm besprechen. Bei uns sitzt kein 14-Jähriger mit seinem Berater am Tisch. So etwas machen wir erst ab dem U17- oder U19-Bereich.

Das ganze Interview lesen Sie hier: 11freunde.de/bundesligen/137403?page=1

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