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Schalke feiert Raúl
Eiskalt vor dem Tor, dann lange Pipiprobe

S04: Raúl als schwarze Bestie von Valencia
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Es war sein Spiel, doch es ging unfreiwillig in die Verlängerung. Nachdem Schalkes Raúl auf dem Platz seine Klasse gezeigt hatte, hakte es bei der Pipiprobe.

Es war 0.36 Uhr, als der Abend von Aragonien seinen vorläufigen Höhepunkt erlebte. Zwei Stunden nach dem Abpfiff des Achtelfinal-Hinspiels zwischen Valencia und Schalke und eine Stunde, nachdem seine Mannschaftskollegen schon längst im Bus zum Hotel fuhren, hatte Raúl endlich fertig.

Viel länger, als er zuvor auf dem Platz für seinen Treffer zum 1:1 gebraucht hatte, benötigte der 33-Jährige für einen kleinen Becher voll Urin. Bei der Dopingprobe lief es nicht wie vor dem Tor. „Natürlich bin ich glücklich, dass mir das Tor gelungen ist. Aber wir haben im Rückspiel noch eine ganz schwere Aufgabe vor uns, denn Valencia ist auswärts richtig stark“, meinte der Senor, ohne auf das vorherige Malheur einzugehen.

Er wollte kein Aufheben um seine Person machen, Raúl ist ein Teamplayer, auch wenn die Hysterie um ihn bei seiner Rückkehr nach Spanien Popstar-Züge annahm. Überall, wo er auftauchte, am Flughafen, im Hotel oder bei der Ankunft am Stadion, riefen sie den Namen des berühmten Torjägers. „Der Rummel um meine Person ist mir gar nicht so lieb, denn mir ist das Spiel wichtiger. Ich will die 90 Minuten auf dem Platz genießen, nicht das ganze Drumherum“, erklärte Raúl.


Es war eine kurze Explosion, in der er seine Emotionen nicht verbergen konnte. Die 63. Minute, eine perfekte Ballannahme nach dem Pass von Jurado, eine kurze Drehung und rechts unten aus seiner Sicht flog der Ball ins Netz des ansonsten guten Valencia-Keepers Vicente Guaita. Es war sein nun schon 69. Treffer in der Champions League, und Milans Filipo Inzaghi wird ihm wohl die Pole Position der Scorer in der europäischen Königsklasse nicht mehr streitig machen.

„Der Rekord in der Champions League macht mich froh, das ist eine besondere Auszeichnung“, gab Raúl zu. „Ich freue mich besonders, dass ihm das Tor gelungen ist. Er ist so etwas wie die ‚bestia negra‘, die schwarze Bestie von Valencia, denn er hat gegen den Klub schon 17 Mal getroffen“, betonte sein Landsmann Jurado.

Der Ausgleich nach der frühen Führung durch Roberto Saldado ist für Schalke nichts weniger als das große Los zum nächsten dicken Jackpot im Prämientopf der UEFA. Wenn es im Rückspiel am 9. März in Gelsenkirchen – es ist das 100. Europokalmatch des FC Schalke in der „Neuzeit“ seit der UEFA-Cup-Siegersaison 1996/97 - um den Einzug ins Viertelfinale geht, warten weitere etwa acht Millionen Euro auf die Königsblauen.

Und Felix Magath hätte dann wahrscheinlich mehr Freunde, als ins größte Fußballstadien der Welt passen würden. Nach dem nahezu Wunschergebnis beim Tabellendritten der Primera Division drückten erneut abertausende User den „Gefält-mir“-Button auf der Facebook-Seite des Trainers. „Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt und besitzen eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel“, erklärte Magath.

Der Einzug in die lukrative Runde der letzten Acht in der europäischen Königsklasse würde seine Kritiker vorerst verstummen lassen - auch wenn im DFB-Pokal im Halbfinale bei Bayern München Endstation sein und die geplante Aufholjagd in Richtung Platz fünf der Bundesliga nicht mehr gelingen sollte.

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