Mit der Aussage des Trainers Felix Magath, der 17-Jährige brauche kein Abitur, ist Sammer überhaupt nicht einverstanden. "Ich finde es extrem schade, dass er die Schule abgebrochen hat. Ich nehme es Felix Magath nicht übel, aber es ist sehr, sehr traurig, dass wir es in Deutschland noch nicht geschafft haben, außergewöhnliche Fußballer wie Julian individuell zu fördern", sagte Sammer der Bild-Zeitung.
Eine Profi-Karriere könne jederzeit durch eine Verletzung beendet werden. Für Sammer heißt die Lösung deshalb nicht Fußball oder Schule, sondern Fußball und Schule: "Magath will diesen jungen Spieler nach oben bringen, dafür braucht er eine genaue Trainingssteuerung. Aber es muss doch möglich sein, dass der Junge sein Abitur macht, beispielsweise durch Extra- oder Einzelunterricht."
Magath wehrte sich gegen den Vorwurf, er habe Draxler zum Schulabbruch gedrängt. "Dafür habe ich gar kein Verständnis. Ich habe schon im August das erste Mal mit Julians Eltern über das Thema gesprochen", sagte Magath. Draxler ging auf das Heisenberg-Gymnasium in Gladbeck und hätte voraussichtlich mit dem Abitur seine Schullaufbahn abgeschlossen. Er hatte durch seinen Siegtreffer im Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Nürnberg (3:2 n.V.) erstmals überregional auf sich aufmerksam gemacht.