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FCB: "Kampf bis zum letzten Blutstropfen"
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Verantwortliche und Mitglieder von Bayern München haben sich auf einer harmonischen Jahreshauptversammlung Mut für die Aufholjagd in der Liga zugesprochen.

Mit der Besinnung auf ihren Wahlspruch "Mia san mia" wollen die Bayern doch noch in den Titelkampf eingreifen.

Es war schon das Schlusswort, das Uli Hoeneß nach diesem aus seiner Sicht "sehr amüsanten Abend" sprach - doch das hatte es noch einmal in sich. "Nur wenn wir uns alle einig sind, werden wir die Gegner da draußen auch richtig bekämpfen können", appellierte der Präsident von Bayern München an die noch rund 2500 Mitglieder in der Münchner Olympiahalle. Mit der Rückbesinnung auf das "Mia san mia" will Hoeneß die Kräfte des Klubs bündeln und den beinahe schon aussichtslosen Rückstand im Meisterrennen doch noch wettmachen.

"Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingt", fügte Hoeneß noch an, und erntete ein letztes Mal Applaus. Dann entließ er die Anwesenden mit besten Wünschen und einem Dankeschön, wie Familienoberhäupter das beim alljährlichen Zusammentreffen unterm Weihnachtsbaum zu tun pflegen. In der Tat lag über der Jahreshauptversammlung der sportlich weit hinterherlaufenden, finanziell aber weiter führenden Bayern eine seltsam friedliche Adventsstimmung.

Pfiffe und Buh-Rufe gab es nur, als in einer Rückschau auf der Großleinwand der ehemalige Bayern-Profi und -Trainer Jürgen Klinsmann zu sehen war, oder wenn einer der Redenden auf den Lokalrivaloen 1860 München zu sprechen kam. Ein Fan, der Nichtraucherschutz in der Arena forderte, wurde niedergeschrien, ansonsten: Friede an allen Fronten. Hoeneß mühte sich sogar, einen weiteren Schritt auf den von ihm kritisierten Trainer Louis van Gaal zuzugehen, als er diesem zurief: "Louis, wir werden dir alle unsere Unterstützung geben."

Von seiner via TV geäußerten Kritik am Niederländer wollte Hoeneß, der sein erstes Jahr als Präsident beschloss, indes nicht abrücken. Einem Fan, der ihn deshalb attackiert hatte, entgegnete er: "Mein Auftritt war grenzwertig, aber auch wohl überlegt. Ich meine, dass ich richtig gehandelt habe." Van Gaal war da nicht mehr im Saal, er hatte die Veranstaltung mit seinen drei Kapitänen um 21.20 Uhr verlassen. Hoeneß rief ihm nach: "Schalke wartet schon. Da müssen wir gewinnen." Und damit war er wieder beim Thema. Seinem Thema.

"Ich beschwöre euch alle, und uns alle, auch in aussichtsloser Situation, wie wir sie jetzt haben, nicht aufzugeben. Bayern München muss immer Bayern München bleiben. Das heißt: Bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen", rief der Präsident den Fans entgegen. Mindestens Rang drei soll es noch werden, denn: "Wir müssen die Qualifikation für die Champions League erreichen, egal wie. 2012 findet das Endspiel in München statt. Und da müssen wir dabei sein."

Das Jahr 2012 fand auch in der Rede von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Erwähnung - als das Jahr, in dem Bastian Schweinsteigers Vertrag ausläuft. Rummenigge unterstrich, dass die Bayern den umworbenen Nationalspieler keinesfalls vorher abgeben werden. Hoeneß fügte, an Schweinsteiger gerichtet, an: "Ich sage dir, Bastian: Für uns alle ist es unglaublich wichtig, dass du bei Bayern München bleibst." Die Mitglieder applaudierten heftig.

Und der Zuspruch zeigte offenbar Wirkung. "Ich habe ihn getroffen, und er war sehr glücklich", sagte Stürmer Mario Gomez am Mittwochmorgen. Im Vorjahr war Schweinsteiger noch ausgepfiffen worden. Doch der Aufstieg des einstigen Schnösels zum Volkshelden blieb eine Randnotiz.

Das galt ebenfalls für das beeindruckende Zahlenwerk mit Rekordumsatz (312 Millionen Euro) und der laut Hoeneß "sagenhaften" Eigenkapitalquote von 65,1 Prozent. Wichtiger war Verantwortlichen und Fans die Lage in der Liga. "Wir alle müssen dafür sorgen, dass der Bayern-Express jetzt ins Rollen kommt", sagte Rummenigge. Der Boss erinnerte an die Werte der "wunderbaren Familie FC Bayern" und die alte Maxime von Oliver Kahn: "Weiter, immer weiter!"

Van Gaal, den Rummenigge nach einem kleinen Seitenhieb auf dessen mitunter schwierige Art ausdrücklich lobte, forderte er auf: "Lieber Louis, du bist unser Feierbiest. Und als Feierbiest hat man immer die Verantwortung, dass Erfolge auch wieder gefeiert werden. Dementsprechend: Leg los!"

Der nächste Schritt soll am Samstag beim Tabellen-15. auf Schalke folgen. Hoeneß warnte: "Die Gegner, die Probleme haben, sind die gefährlichsten. Ich glaube nicht, dass Schalke schwach ist."

Und dann gab's beim Familientreffen Freibier.

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