Sportlich derzeit nur Mittelmaß, finanziell weiter einsame Spitze: Der deutsche Meister Bayern München hat einmal mehr eine hervorragende Bilanz aufzuweisen und erstmals sogar die 300-Millionen-Euro-Marke geknackt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 verzeichnete die FC Bayern München AG einen Umsatz von 312,0 Millionen Euro, gemeinsam mit der Allianz Arena München GmbH sogar von 350,2 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es 268,7 Millionen Euro (303,8). Präsident Uli Hoeneß sprach schon vor der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend, bei der es keine Neuwahlen gab, von einem "gigantischen Ergebnis". Auch Finanzvorstand Karl Hopfner zeigte sich äußerst zufrieden: "Dank der sportlichen Erfolge konnten wir zum wiederholten Male einen Gewinn erzielen. Für die Zukunft ist der FC Bayern mit einer Eigenkapitalquote von 65,1 Prozent, das sind 206,4 Millionen Euro, bestens gerüstet. Damit ist und bleibt unser Klub wirtschaftlich eigenständig und unabhängig von Marktgegebenheiten."
Überschuss von 8,8 Millionen, 2,9 Millionen Euro Gewinn
Nach Abzug von Steuern bleibt dem Verein ein Gewinn von 2,9 Millionen Euro. Die Bayern München AG erzielte einen Überschuss von 8,8 Millionen, in die Bilanz fließen aber auch 3,2 Millionen Euro Verlustübernahme der Stadion GmbH ein. Der Verlust der Stadion GmbH ist in den vergangenen zwölf Monaten aber um 7,2 Millionen Euro gesunken. Hoeneß kündigte bereits an, dass der FC Bayern in acht Jahren keine Belastungen mehr durch die Arena haben werde. Die Einnahmen würden dann direkt in die Mannschaft fließen. Die Bayern München AG verfügte zum 30. Juni über ein Eigenkapital von 206,4 Millionen Euro und über 63,7 Millionen an freier Liquidität. Im Vorjahr waren es "nur" 33,7 Millionen Euro an freien Mitteln gewesen. 11.000 neue Mitglieder
Die Kosten für das Personal der AG werden mit 164,9 Millionen ausgewiesen. Die Sponsoring- und Marketingeinnahmen beliefen sich auf 82,6 Millionen Euro. Aus TV- und Hörfunkvermarktung kamen 38,5 Millionen hinzu, das Merchandising brachte 38,9 Millionen ein. An Steuern zahlte der FC Bayern aber auch 101,4 Millionen.
In den vergangenen zwölf Monaten konnte der Rekordmeister knapp 11.000 neue Mitglieder dazugewinnen. Auf 162.187 beläuft sich der aktuelle Stand, Dazu kommen 2764 Fanklubs (2535 im Vorjahr) mit 192.160 Mitgliedern (181.688).