"Was mich erschreckt, ist das, was in Hamburg passiert", sagte Watzke. Vermutlich werde es auch HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann "massiv stören, dass ein Investor die handelnden Personen kritisiert, Spieler diskreditiert und den Sportdirektor mit Nichtachtung straft". Das erzeuge einen Bruch zwischen Fans und Verein und sei "für die Außendarstellung der Liga extrem schädlich", sagte Watzke.
Der in der Schweiz lebende Hamburger Unternehmer Kühne hatte in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt die Verpflichtung eines weiteren Mittelfeldspielers gefordert und im gleichen Atemzug die Qualitäten mehrere Neuzugänge infrage gestellt.
Der Milliardär hatte den Hanseaten im Rahmen des Investorenmodells "Anstoß hoch drei" 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und dafür die Beteiligung an den Transferrechten mehrerer Profis erhalten. Diese Vereinbarung hielt der HSV-Vorstand ungeachtet lautstarker Kritik bei einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung aufrecht.
Watzke äußert sein Unbehagen gegenüber Investoren
Watzke brachte zudem erneut sein Unbehagen über die Geschäftsmodelle bei Klubs wie Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim zum Ausdruck, die durch Firmen beziehungsweise Großinvestoren gestützt werden. Diese Klubs starteten laut Watzke "in der Liga unter anderen Bedingungen", und in ein paar Jahren käme in Red Bull Leipzig vielleicht ein vierter hinzu. "Wir müssen ein Äquivalent schaffen, damit Traditionsvereine mit diesen Geldmaschinen mithalten können", sagte Watzke.
[player_rating]1bundesliga1-30000981211100191[/player_rating] Der BVB könne laut des 51-Jährigen seine Nachteile nur ausgleichen, indem man besser sei, leidenschaftlicher sei und höhere Identifikation zeige. Auf Dauer solle es laut Watzke für den Weltpokalsieger von 1997 dennoch "nichts Besonderes sein, dass wir international spielen".