Urs Siegenthaler soll seinen neuen Job als Sportdirektor des Bundesligisten Hamburger SV am kommenden Montag antreten. Mittlerweile wächst aber die Kritik an einer möglichen Doppelbeschäftigung des Schweizers, der auch Chefscout im Team von Bundestrainer Joachim Löw bei der Nationalmannschaft bleiben soll. "Eine Doppelbeschäftigung von Urs Siegenthaler wäre der Liga schwer zu vermitteln", kritisierte Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball in der Sport Bild.
Der Dortmunder möchte das Thema auf der Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 30. Juli ansprechen. Er erhält dabei Unterstützung von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: "Die Liga ist klar der Meinung: Entweder arbeitet Siegenthaler für den DFB oder für den HSV." Auch der DFB stellt Siegenthaler vor die Alternative Verband oder Klub. "Eine Doppelfunktion wird nicht möglich sein. Es läuft darauf hinaus, dass er sich für den DFB oder den HSV entscheiden muss", erklärte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Löw hatte bei seiner Vertragsverlängerung bis 2012 deutlich gemacht, dass er gerne mit Siegenthaler weiterarbeiten möchte.
Der Eidgenosse soll beim HSV eine Art sportlicher Chefdenker werden, der das gesamte Konzept des Vereins von der Profitruppe bis hinunter zu den Jugendteams koordiniert. Für die Alltagsarbeit als Manager wurde der Ex-Profi Bastian Reinhardt verpflichtet, der auch den satzungsgemäß vorgeschriebenen Sitz im Vorstand innehat.