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S04: Tagebuch, Teil 3
Hallo, bist du nicht Manuel Neuer?

Tagebuch aus dem Schalker Trainingslager
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Tag drei in Irdning beginnt mit der Nachricht von der Ankunft von Erik Jendrisek. Der Slowake ist noch nicht so bekannt, vor allem nicht so wie Manuel Neuer.

Beim Vormittagstraining auf dem Sportplatz von Irdning erfreut sich die Mannschaft an einem Spielchen übers halbe Feld. Benedikt Höwedes, Mario Gavranovic und Joel Matip sind wieder dabei, der nach wie vor kranke Japaner Atsuto Uchida noch nicht.

Neben Jendrisek gibt es ein weiteres neues Gesicht im Schalker Team zu sehen, es ist das von Dominik Schütz. Der Keeper wurde von Felix Magath eingeladen, als dritter Torwart ein wenig mitzumachen. Schütz ist Österreicher, hat aber zuletzt für den 1. FC Kleve in der NRW-Liga gespielt und ist momentan auf Vereinssuche. Schalke wird ihn, wenn überhaupt, lediglich für die zweite Mannschaft in der Regionalliga verpflichten, doch das wäre für den 24-Jährigen mit dem Irokesen auf dem Kopf schon ganz okay.

Nicht okay ist das, was Lars Unnerstall hier ertragen muss. Hinter seinem Tor watschelt eine Blondine durchs Gras, telefoniert die ganze Zeit und fragt dann in einer Gesprächspause den Schalker Jungschnapper: "Hallo, bist du nicht Manuel Neuer?" Unnerstall ist ein freundlicher, junger Mensch und beleidigt die Ahnungslose nicht auf der Stelle für so viel Unwissen, sondern antwortet ruhig: "Nein, der ist nicht hier!"


Richtig, Neuer ist zur gleichen Zeit im Gelsenkirchener Stadtgarten, spielt auf dem Gelände des GTK eine Runde Tennis. Deutschlands Nummer eins wird voraussichtlich erst nach dem Liga-Total-Cup in der Veltins-Arena ins Training einsteigen. Vielleicht kann er aber vorab nach Irdning einen Satz Autogrammkarten schicken, damit auch wirklich alle "Fans" hier wissen, wie er aussieht, nämlich nicht wie Lars Unnerstall.

Der Tag geht dann zum Glück ohne weitere peinliche Szenen zum beklemmenden fremd schämen zu Ende. Morgen steht die Fahrt nach Linz an, zum Testspiel gegen den LASK. Der hat das Auftaktspiel in der österreichischen Bundesliga mal glatt mit 0:5 bei Wacker Neustadt aus Wien mit unter anderem zwei Platzverweisen und vier Elfmetern gegen die eigene Mannschaft verloren, was einige Anhänger aus Linz nicht so richtig gut fanden. Randale wurde am Prater buchstabiert, und Georg Leblhuber von der "Kronenzeitung" schrieb etwas von "Stadionaffen", die man besser einsperren sollte.

Aber das Thema hat ja schon mein werter Kollege Philipp Zimmer, der mit dem BVB in Stegersbach weilt, an dieser Stelle aufgegriffen. Ich komme morgen Abend gerne darauf zurück, sollte es im Linzer Stadion knallen.

Bis dahin,

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