Für Trainer Christian Gross von Bundesligist VfB Stuttgart ist der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger Bayern München zweifelsohne der Favorit auf den erneuten Titelgewinn. "Es wird wieder auf die Bayern rauslaufen, die es zu schlagen gilt", sagte der 56-Jährige. Nicht umsonst seien in den letzten vier WM-Teams viele Bayern-Spieler vertreten gewesen. Mit dem VfB, der in der Rückrunden-Tabelle der vergangenen Saison auf Platz eins stand, setzt der Schweizer sich zunächst kleinere Ziele. "Wichtig ist erstmal, dass wir einen guten Start hinlegen und einheitlich auftreten", sagte Gross, der vor dem Saisonstart noch keine konkreten Vorgaben machen will. Zunächst wolle er "erfolgreich und kämpfend" spielen. Eine "normale Saisonvorbereitung" sei allerdings nicht möglich. In Zdravko Kuzmanovic (Serbien) und Arthur Boka (Elfenbeinküste) sind zwar zwei WM-Teilnehmer in den vergangenen Tagen im Trainingslager in Donauseschingen zum VfB-Tross gestoßen, auf die deutschen Nationalspieler Sami Khedira, Cacau und Serdar Tasci sowie Vize-Weltmeister Khalid Boulahrouz (Niederland) muss Gross allerdings noch bis zum 2. August warten. Zwei Partien in der Qualifikation zur Europa League stehen aber schon am 29. Juli und am 5. August an.
Nationalspieler Serdar Tasci (Foto: firo).
Jammern wollte Gross deshalb aber nicht: "Jeder Trainer hat zum jetzigen Zeitpunkt Sorgen. Sie werden niemanden in der Bundesliga finden, der keine hat." Allerdings will der VfB angesichts der zunächst dünnen Personaldecke noch auf dem Transfermarkt aktiv werden. "Wir brauchen einen Kader, der für viele Spiele in drei Wettbewerben angelegt ist", sagte Gross. Auflage des Vereins sei es aber, "erst Spieler abzugeben, um Neuverpflichtungen tätigen zu können". Natürlich müsse man man sich daher auch mit einem Transfer der umworbenen WM-Teilnehmer Tasci und Khedira beschäftigen. Grundsätzlich wolle man aber versuchen, vor allem Khedira zu halten. "Er wäre eine wichtige Symbol- und Integrationsfigur für die nächsten Jahre", betonte Gross. Entscheidend seien in diesem Fall nicht "etwaige Neuzugänge, sondern Sami selbst". Am Deutsch-Tunesier, der einen Vertrag bis 2011 bei den Schwaben besitzt, sollen unter anderem der englische Doublegewinner FC Chelsea und der spanische Rekordmeister Real Madrid interessiert sein.