Von Ex-Manager Rudi Assauer wurde er bei der Unterzeichnung seines ersten Profivertrages im Jahr 2004 als "größtes Talent seit Olaf Thon" bezeichnet. Noch im Sommer wollte ihn die Vereinsführung auf keinen Fall gehen lassen, weil sie nach dem kurzfristigen Weggang von Mimoun Azaouagh keinen weiteren offensiven Mittelfeldspieler verlieren wollte.
Mittlerweile hat ihm Schalkes neuer Jungstar Mesut Özil den Rang abgelaufen. Alexander Baumjohann macht im Gespräch mit Reviersport klar, dass er mit seiner "Situation bei Schalke alles andere als zufrieden" ist und den Verein im Sommer wohl verlassen wird, wenn sich bis dahin keine Perspektive für ihn bietet. "Ich habe das jetzt zwei Jahre mitgemacht. Auch wenn es mir durchaus Spaß macht, in der zweiten Mannschaft zu spielen. Die Oberliga bringt mich nicht mehr weiter. Das tue ich mir nicht noch eine Saison lang an. Dafür bin ich mir zu schade", meint der gebürtige Waltroper, der es in der Bundesliga, beim 2:0 gegen den 1.FC Nürnberg in der Rückrunde der vergangenen Saison, erst auf ein Spiel und ganze drei Einsatzminuten brachte.
Nach den Gründen befragt, tappt der 19-Jährige, der zumeist noch nicht einmal im Kader von Mirko Slomka steht, im Dunkeln. "Ich glaube nicht, dass die Erwartungen zu hoch waren. Ich hatte auch immer wieder Verletzungen, die mich zurückgeworfen haben. Aber im Moment ist es nicht einfach für mich. Mit meiner Leistung im Training und der zweiten Mannschaft bin ich eigentlich zufrieden", grübelt Baumjohann. "Ich kann nicht mehr tun, als hart zu arbeiten. Ich gönne es Mesut, verstehe mich auch sehr gut mit ihm, aber letztendlich muss der Trainer entscheiden, wen er haben will. Und im Moment sieht es so aus, als ob er Mesut vorzieht", ist Baumjohann keiner, der lautstark seinen Platz einfordert.
Enttäuscht ist er, dass er von Seiten der sportlichen Leitung kein Feedback erhalte. "Mit dem Trainer habe ich, wenn ich ehrlich bin, selten gesprochen. Ich habe halt gehofft, dass meine Leistung im Training und bei den Amateuren honoriert wird. Aber da kam bislang nichts zurück. Doch ich laufe jetzt nicht zu ihm hin und frage ihn nach den Gründen. Ich will durch Leistungen auf dem Platz auffallen", sucht der Fachabiturient weiter seine Chance.
Doch an die glaubt er aber selbst nicht mehr so richtig. "Auch wenn sich das jetzt vielleicht etwas komisch anhört. Ich bin jetzt auch schon 19 Jahre alt. Natürlich will ich jetzt einen Schritt höher machen und Profifußball spielen. Wenn es nicht bei Schalke klappt, dann halt bei einem anderen Verein", wird sich Baumjohann, der im Jahr 2000 von Teutonia Waltrop nach Gelsenkirchen kam, nach sieben Jahren wohl von den Königsblauen verabschieden. "Anfragen waren vor der Saison bereits da. Aber Schalke war zunächst nur bereit, mich auszuleihen. Dazu hätte ich aber meinen Vertrag verlängern müssen. Das wollte ich aber zum damaligen Zeitpunkt nicht. Dann kam die Geschichte mit Azaouagh dazwischen. Aber jetzt läuft mein Vertag aus", ist "Baumi", der wohl selbst gegen einen Wechsel in der Winterpause nichts einzuwenden hätte, spätestens zur neuen Runde frei.