Schalke 04 ist nicht der erste Klub der Fußball-Bundesliga, den das russische Erdgasunternehmen Gasprom mit Sponsorengeldern unterstützt. Bereits seit Saisonbeginn ist Gasprom über die deutsche Tochterfirma ZGG beim derzeitigen Tabellenführer Hertha BSC Berlin ein so genannter Exklusivsponsor. Der Klub erhält eine Million Euro für den Einjahresvertrag, der mit beiderseitiger Option um ein Jahr verlängert werden kann. Zum Sport-Portfolio von Gasprom gehört in Zenit St. Petersburg ein weiterer Fußball-Klub. Über seine Tochterfirma Legatransgas hält das Unternehmen 75 Prozent der Aktien am dem russischen Erstligisten, der mit Schalke künftig auch sportlich kooperieren soll. Zudem baut Gasprom derzeit ein neues Stadion für Zenit, dessen Kosten auf 250 Millionen Euro veranschlagt sind.
Trainiert wird die Mannschaft vom Niederländer Dick Advocaat. Daneben ist Gasprom Eigentümer eines Basketball-Klubs. Die Mannschaft von Spartak St. Petersburg gehört dem Unternehmen über eine weitere Tochterfirma zu 100 Prozent. Angeblich steckt der Energie-Riese rund fünf Millionen Euro pro Saison in den Klub. Die doppelte Summe soll der russische Eishockey-Klub HK Avangard Omsk erhalten. Dort tritt das Erdölunternehmen Gaspromneft (ehemals Sibneft), an dem Gasprom 75 Prozent der Anteile hält, als Hauptsponsor auf. Auch in anderen Bereichen ist Gasprom als Sponsor aktiv.
Das Unternehmen unterstützte etwa 2005 unter anderem die Handball-WM der Frauen und die Kunstturn-Europameisterschaften und ist jährlich beim Tennisturnier in St. Petersburg als Generalsponsor vertreten. Gelder erhalten auch Sportverbände (Turnen) oder das Nationale Olympische Komitee von Russland, dem für die Olympischen Spiele in Athen rund drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden. Auch die Allgemeinheit profitiert. Gasprom investierte über seine Tochterfirma Sogas in einen großen Wintersport-Park in St. Petersburg. Im Rahmen eines weiteren Projekts werden Sportstätten für Kinder in ganz Russland wieder aufgebaut oder neu gebaut. Allein dafür wendet Gasprom in diesem Jahr etwa 75 Millionen Euro auf.