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Zidans Gefühlscocktail
Trauer, Schmerz und Zuversicht

BVB: Trauer, Schmerz und Zuversicht bei Zidan
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Die meisten seiner Kollegen haben sich am Mittwoch schon auf den Heimweg begeben, als Mohamed Zidan auf Krücken aus der Umkleide am Trainingsgelände gehumpelt kommt.

Das Knie des Ägypters ist mit einer Schiene fixiert, der Blick des 28-Jährigen ist bedrückt – der Schock über den am Sonntag erlittenen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie ist noch nicht vollständig verdaut.

„Ich habe in der Szene sofort ein Knacken im Knie gehört und dann gesehen, wie sehr es sich verdreht hatte. Da wusste ich sofort, dass etwas kaputt gegangen ist“, erinnert sich Dortmunds „Zehner“ an den traurigen Moment im Spiel gegen Hoffenheim zurück. Es folgte eine Nacht voller Unsicherheiten und am Montag die niederschmetternde Diagnose: Operation und sechs Monate Pause. „Das war ein Schock.“


Ende der Woche wird Zidans Knie in Straubing vom Knie-Spezialisten Dr. Jürgen Eichhorn operiert. Etwa sieben Tage wird er im Krankenhaus bleiben müssen, anschließend startet eine quälend lange – und für den Angreifer ungewohnte – Reha-Phase. „Ich war in meiner Karriere bislang einmal am Meniskus und einmal an der Leiste verletzt. Aber es hat nie länger als ein paar Wochen gedauert, bis ich wieder spielen konnte. Die Situation jetzt ist komplett neu für mich“, gibt Zidan mit trauriger Miene zu.

Doch in seinen Augen ist auch Zuversicht. Gemeinsam mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Stina habe er über die nächsten Monate nachgedacht und darin auch eine Chance erkannt – eine Chance, besser denn je zurückzukommen.

Für Mohamed Zidan ist die Saison gelaufen (Foto: firo).

„In Ägypten haben sie eine Liste mit Spielern erstellt, die nach einem Kreuzbandriss noch unglaubliche Erfolge gefeiert haben. Ronaldo ist nach zwei Jahren Pause Weltmeister geworden. Alessandro Del Piero hat im ersten Jahr nach seiner Verletzung 30 Tore in der Liga geschossen“, zählt der Afrika-Cup-Sieger auf: „Diese Stars machen mir jetzt Hoffnung.“

Eigentlich – so der ursprüngliche Plan des früheren Mainzers – wollte er seiner Mannschaft in den letzten drei Spielen dabei helfen, die Qualifikation für Europa klar zu machen. Doch jetzt kann sich die Unterstützung nur noch auf Daumen drücken beschränken. Zidan ist trotzdem zuversichtlich, dass sein Team die Ernte der guten Saison einfährt: „Sie werden das auch ohne mich schaffen. Da bin ich mir ganz sicher. Traumhaft wäre, wenn wir in die Champions League kämen, und das ist auch immer noch möglich.“

Für Zidan wäre es das größte Genesungsgeschenk, das man ihm wohl machen könnte. Ein anderes hat er sich längst selbst gemacht – wenn auch äußerst unfreiwillig. „Manchmal denke ich daran, was passiert wäre, wenn wir uns für die WM qualifiziert hätten – und ich müsste jetzt verletzt absagen“, gesteht er: „Ich wäre daran zerbrochen.“ Manchmal können eben auch Niederlagen gute Seiten haben...

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