Michael Kempter steht offenbar neuer Ärger ins Haus. Jürgen Langer, der Rechtsanwalt des früheren Schiedsrichterbeobachters Manfred Amerell, hat nach eigenen Angaben Kempter beim südbadischen Fußball-Verband (SBFV) angezeigt. Der Grund sei ein angeblich "sportwidriges Verhalten" des FIFA-Referees. Dies sagte Langer dem Sport-Informations-Dienst (SID) und bestätigte damit einen Tagesspiegel-Bericht vom Dienstag. Dem zuständigen Gremium des SBFV hat Langer bereits Unterlagen zukommen lassen. Zu deren Inhalt sagte der Jurist mit dem Verweis auf das schwebende Verfahren aber nichts. Nach Informationen des Tagesspiegels soll es sich um Mails handeln, in denen sich Kempter in vulgärer Sprache über den SBFV auslässt.
Am Montag hatte der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Kempter als Reaktion auf die Vorwürfe der vergangenen Woche zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Der 27-Jährige muss sich zeitnah zum Verdacht äußern, er habe einen Leistungstest anderer Unparteiischer gefälscht. Dieses hatte Langer behauptet und am vergangenen Freitag schriftlich beim DFB-Kontrollausschuss angezeigt. Nach Auswertung der Einlassung wird der DFB-Kontrollausschuss über das weitere Vorgehen entscheiden.
Kempter war durch den Vorwurf in der pikanten Affäre um Amerell erneut unter Druck geraten. Laut Langer besteht der Verdacht, dass Kempter im Juni 2008 bei einer Leistungsprüfung die Zeiten von zwei Kollegen manipuliert hat, damit diese ihre Prüfung bestehen.
Kempter und ein weiterer anonymer Schiedsrichter klagen gegen Amerell wegen sexueller Belästigung und Nötigung. Im Gegenzug hat Amerell Klage gegen Kempter und drei weitere anonyme Unparteiische wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen erhoben.