Trotz der weiter schwelenden Affäre um Manfred Amerell hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) Schiedsrichter Michael Kempter Einsätze auf internationaler Ebene in Aussicht gestellt. "Sobald er in Deutschland wieder in der Bundesliga pfeift, wird er von uns auch in den europäischen Klubwettbewerben eingesetzt. Wir haben gehört, dass er am Samstag bereits ein gutes Comeback in der dritten Liga gegeben hat. Wir wissen, dass er ein sehr guter junger Referee ist", sagte UEFA-Schiedsrichter-Chef Yvan Cornu am Montag dem Sport-Informations-Dienst (SID). Auch der sechsmalige Weltschiedsrichter Pierluigi Collina, bei der UEFA ab der kommenden Saison als Vorsitzender der beim Kongress in Tel Aviv zuletzt neu gegründeten Task Force für die Beobachtung und Ansetzung der Schiedsrichter zuständig, sieht der Premiere von Kempter als FIFA-Referee positiv entgegen. "Warum sollte er nicht eingesetzt werden? Er gehört zu dem Pool der FIFA-Schiedsrichter, also wird er in Zukunft auch eingesetzt", sagte der Italiener bei der Vorstellung des UEFA-Schiedsrichter-Films "Referees at work" dem SID.
Kempter hatte am Samstag rund zwei Monate nach Bekanntwerden der Affäre Amerell sein Comeback auf den Fußballplatz gefeiert und beim 1:1 im Drittligaspiel zwischen dem SV Sandhausen und Holstein Kiel eine sehr souveräne Leistung geboten. Ob und wann Kempter vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wieder in der Bundesliga eingesetzt wird, ist derzeit noch offen. Der Bankkaufmann aus Sauldorf ist seit Dezember des vergangenen Jahres offizieller FIFA-Schiedsrichter.