Fußball-Bundesligist Hannover 96 muss die Suche nach einem neuen Geschäftsführer von vorne beginnen, nachdem Wunschkandidat Rene C. Jäggi 96-Boss Martin Kind offiziell abgesagt hat. `Aus rein persönlichen Erwägungen und auf Grund anderer beruflicher Perspektiven habe ich die Entscheidung getroffen, ein Angebot von Hannover 96 nicht anzunehmen´, teilte der Schweizer in einer Erklärung mit, `zu diesem Entschluss bin ich gekommen, obwohl die Offerte und damit verbundene Funktion als alleiniger Geschäftsführer sehr reizvoll gewesen wäre.´
##Picture:panorama:2228## Mit dieser Entscheidung bleibt das Führungs-Vakuum bei den Roten bestehen und auch die Suche nach einem neuen Trainer ist davon berührt. Jäggi sollte bei der Entscheidung über einen Nachfolger von Peter Neururer bereits mit eingebunden werden. Als ein Favorit auf den Posten galt Ex-Nationalspieler Bruno Labbadia, den Jäggi bereits im April 2005 zum 1. FC Kaiserslautern holen wollte. Ein weiterer Kandidat ist Jos Luhukay, der vor der Saison überraschend nach Differenzen mit dem Vorstand von seinem Trainerposten beim Zweitligisten SC Paderborn zurückgetreten war. Kind war nach Gesprächen mit Jäggi am Wochenende optimistisch, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern bei 96 anheuert.
Nach Informationen der Hannoverschen Neuen Presse soll es aber Steuerprobleme gegeben haben. Hätte der ehemalige adidas-Manager seinen Lebensmittelpunkt an die Leine verlegt, hätte er möglicherweise seine Zusatzeinkünfte, unter anderem aus Firmenbeteiligungen, in Deutschland statt der Schweiz versteuern müssen. Der millionenschwere 96-Boss will nun wohl einen reinen Verwaltungsexperten suchen, der die Geschäfte der `96 Sales und Service GmbH´ leitet. Die Gesellschaft ist das Herzsstück des Wirtschaftsunternehmens Hannover 96, Mehrheitsgesellschafter ist Kind. Der bisherige Geschäftsführer Karl-Heinz Vehling war im Juli nach Differenzen mit Kind zurückgetreten.