Als Führungsfigur beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hatte Stefan Effenberg 2001 großen Anteil am Gewinn der Champions League, seinem auserkorenen Nachfolger Mark van Bommel traut der Ex-Profi indes wenig zu. `Er ist sicher ein guter Defensivspieler, offensiv kann man von ihm nicht so viel erwarten. Er hebt sich von der Mannschaft nicht ab. Eine Rolle als Heilsbringer oder absoluter Leader wird er nicht ausfüllen können´, sagte Effenberg der Bild-Zeitung. Wegen van Bommels Defensivstärke mache die Verpflichtung des Niederländers dennoch durchaus Sinn, aber `große Mannschaften brauchen große Leader. Was diesen Anspruch angeht, sehe ich bei Bayern keinen´, erklärte der 38-Jährige weiter.
Auch zu Jungstar Lukas Podolski, der in den ersten drei Bundesliga-Partien nur als Einwechselspieler zum Einsatz kam, hat Effenberg eine kritische Meinung. `Es wird schwer für ihn in München. Er hat große Konkurrenz. Ich hätte ihm den Tipp gegeben, nach Bremen oder Hamburg zu wechseln, dort wäre er gesetzt gewesen´, sagte Effenberg und fügte hinzu: `Speziell die Bremer betreiben eine gute Transferpolitik. Ich kann mir vorstellen, dass sie die Bayern international in absehbarer Zeit überholen werden. Auch die Meisterschaft können diese Bremer packen.´ Podolski selbst gibt sich trotz seiner Reservistenrolle weiterhin als lernbegieriger Vorzeigeprofi. `Der schrittweise Aufbau tut mir gut. In den nächsten Wochen erreiche ich die 100 Prozent. Ich arbeite hart und merke: Ich werde immer besser´, sagte der Nationalstürmer, der bei Bundestrainer Joachim Löw im Gegensatz zu Bayern-Coach Felix Magath gesetzt ist, in einem Interview mit dem kicker-Sportmagazin. Trotz seiner Kurzauftritte bei den Münchnern habe er im Moment ein `sehr großes Selbstbewusstsein. Ich habe mich selten so wohl gefühlt wie im Moment´, sagte der 21-Jährige weiter.